Pflegende am Limit: Jetzt protestieren sie auf dem Bundesplatz
Pflegende gehen diese Tage noch weiter über ihre Grenzen hinaus, denn die Arbeitsbedingungen in Alters- und Pflegeheimen oder in der Betreuung zu Hause sind nicht erst seit Corona prekär. Während der ersten Pandemie-Welle applaudierte zwar die ganze Schweiz für die Pflegenden. Aber bewegt hat sich bei Politik und Arbeitgebern seither nichts.
Viele Ansteckungen, wenig Personal
Längst ist die zweite Welle angekommen, die Pflegenden stehen unter Stress und es fehlt überall an Personal. In vielen Betrieben müssen Pflegende sogar zur Arbeit, wenn sie eigentlich unter Quarantäne stünden oder selbst Symptome haben! Die Meldungen von Heimen mit zahlreichen Ansteckungen bei Bewohner:innen und Personal häufen sich.
Gute Pflege ist mehr Wert
Unter dem Motto «Gemeinsam mit dem Gesundheitspersonal» versammelten sich deshalb heute hunderte Pflegende und Angestellte aus Gesundheitsberufen zu einer Protestaktion auf dem Bundesplatz. Sie sind wütend, denn auf ihrem Buckel wird seit Jahren gespart. Sie fordern von Politik und Arbeitgebern:
- Eine Corona-Prämie in der Höhe eines Monatslohns und endlich eine Lohnerhöhung!
- Mehr Rechte am Arbeitsplatz – mehr Mitsprache und besseren Schutz
- Bessere Arbeitsbedingungen – Umsetzung des Arbeitsrechts und Schluss mit Pflege à la minute. Es braucht mehr Personal und mehr Zeit!
- Mehr Schutz durch Gesamtarbeitsverträge!
Bündnis Gesundheitsberufe macht weiter
Organisiert wurde die Aktion durch das «Bündnis Gesundheitsberufe» bestehend aus 12 Gewerkschaften und Berufsverbänden. Neben der Unia mit dabei sind insbesondere der SBK, der VPOD und die Syna. Das Ziel des Bündnisses ist es, auch in Zukunft weiter Druck auf Politik und Arbeitgeber auszuüben, damit die Pflegenden endlich die Arbeitsbedingungen erhalten, die sie verdienen!