Die Unia akzeptiert keine Massenentlassung bei Manor
Manor plant laut eigenen Angaben die Filiale Zürich Bahnhofstrasse per Ende Januar 2020 zu schliessen. Der Streit um das Gebäude ist seit langem bekannt. Es ist nicht nachvollziehbar, dass Manor nun erwägt das Personal zu entlassen. Manor hätte die Situation besser einschätzen müssen, um die drohende Massenentlassung zu verhindern.
Die Unia verlangt, dass Manor eine genügend lange Konsultationsfrist vorsieht, damit die Angestellten angehört und ihre Vorschläge berücksichtigt werden können. Gleichzeitig wird sich die Unia dafür einsetzen, dass so viele Stellen wie möglich erhalten bleiben: Die Unia verlangt interne Lösungen für die Weiterbeschäftigung der Angestellten, damit Manor auf die Entlassungen verzichten kann.
Straucheln des Unternehmens seit Jahren bekannt
Die drohende Kündigungswelle reiht sich in eine Serie des Stellenabbaus ein: Seit 2015 sind die Angestellten von Manor immer wieder mit schlechten Nachrichten konfrontiert. Manor ist also keineswegs nur Opfer des Immobilienmarktes, denn das Straucheln des Unternehmens ist seit Jahren bekannt. Es liegt nahe, dass die Schliessung des Standorts ein Vorwand ist, um Personal zu reduzieren. Die Warenhauskette versucht sich als «Omnichannel-Warenhaus» zu positionieren. Manor tut nun gut daran, sich den Druck, der durch die Digitalisierung entsteht, nicht mit Personalabbau zu erkaufen. Die Gewerkschaft fordert eine soziale Digitalisierung, die auf Qualifizierung und gutes Personal setzt.
Auch Eigentümer sind in der Pflicht
Manor ist im Besitz der Maus Frères mit Sitz in Genf. Die Gebrüder Maus gehören mit einem geschätzten Vermögen von 3 bis 3,5 Milliarden Franken zu den reichsten Familien in der Schweiz. Die Eigentümer sind jetzt aufgefordert, ihre soziale Verantwortung für die Betroffenen wahrzunehmen und die Zukunft des Unternehmens zusammen mit den Beschäftigten zu sichern.