OVS am Abgrund - Unia fordert Massnahmen vom Mutterkonzern
Die Unia hat mit Bedauern und Ärger vom Rückzug von OVS aus der Schweiz Kenntnis genommen - gerade weil der Eintritt des italienischen Modekonzerns in den Schweizer Markt bei den Angestellten grosse Hoffnungen geweckt hatte.
Noch vor 15 Tagen hatte die Gewerkschaft volle Transparenz gefordert und muss nun feststellen, dass das Unternehmen seine tatsächliche Situation verheimlicht hat. Dadurch hat OVS verhindert, dass die Beschäftigten rechtzeitig die erforderlichen Massnahmen ergreifen konnten. Dass sich ein Unternehmen einer internationalen Gruppe so verhält, ist schlichtweg verantwortungslos.
Statt einer gesetzmässigen Restrukturierung hat OVS die Angestellten so unter Druck gesetzt, dass ein Teil von ihnen entweder gekündigt hat oder krank geworden ist. Die Unia musste dem Arbeitsinspektorat mehrere Fälle melden.
Soziale Verantwortung übernehmen
Angesichts des grossen Engagements der Angestellten in der Schweiz und der Verantwortung, die das OVS-Management in diesem Debakel trägt, ruft die Unia das Unternehmen auf, seine soziale Verantwortung wahrzunehmen. Es muss über flankierende Massnahmen wie ein Job-Center oder finanzielle Entschädigungen verhandelt werden. Ist OVS dazu nicht in der Lage, muss das italienische Mutterhaus Sempione Fashion seine Verantwortung übernehmen und zu Hilfe kommen.
Die Unia wird sich in diesem Sinne engagieren. Die Gewerkschaft erwägt alle möglichen Schritte, um die Interessen der Angestellten zu wahren und unterstützt ihre Mitglieder in allen weiteren Verfahrensschritten.