Nein zu «Arbeiten Rund um die Uhr»

Offenbar ist es dem Parlament egal, ob die Arbeitnehmenden zur Ruhe kommen können (Foto: pexels.com)

Obwohl geregelte Arbeitstage schon heute unter grossem Druck stehen, geht das Parlament immer weiter: Ein Vorstoss von Nationalrat Thierry Burkart will Arbeitstage mit 17 Stunden erlauben. Zudem sollen Ruhezeiten wegfallen und Sonntagsarbeit zu Hause ohne Bewilligung möglich sein. Dieser Vorstoss ist skandalös und realitätsfremd!

Am 29.1.2018 hat die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrats (WAK-N) die parlamentarische Initiative von Nationalrat Thierry Burkart (FDP, AG) gutgeheissen. Sie verlangt, dass man im Homeoffice bis zu 17 Stunden arbeiten soll und dass die gesetzlich festgelegten Ruhezeiten nicht mehr gelten. Ausserdem soll Sonntagsarbeit zu Hause ohne Bewilligung möglich sein.

Angriff auf die Gesundheit der Arbeitnehmenden und gegen die Vereinbarkeit

Die Ausdehnung auf 17 Stunden führt zur Mehrarbeit und schränkt die Ruhezeiten drastisch ein. Arbeitgeber können fast 24 Stunden auf die Arbeitnehmer zurückgreifen. Auch die Arbeitszeitkontrolle wird erschwert. Alles deutet darauf hin, dass das Parlament Arbeiten rund um die Uhr will und sich darum foutiert, ob die Arbeitnehmenden zur Ruhe kommen können. Dass damit die Vereinbarkeit gefördert werden soll, ist scheinheilig!

Ausbau statt Abbau des Gesundheitsschutzes

Eine neue Studie der ILO (Februar 2017, in Englisch) zeigt, dass Leute, die regelmässig im Home-Office arbeiten, mehr gestresst sind. Dies aufgrund der starken Durchlässigkeit zwischen Arbeit und Freizeit/Familienzeit. Zudem leiden sie mehr an Schlafstörungen. Die Unia setzt sich dafür ein, dass Arbeit und Privat- und Familienleben klar getrennt werden können.

Sonntag soll Sonntag bleiben

Die Gewerkschaften sind auch für Flexibilität. Aber für eine echte, zugunsten der Arbeitnehmenden, die ihre Gesundheit respektiert und ihren sozialen/familiären Bedürfnissen Rechnung trägt. Zudem braucht es einen festen Ruhetag, der für alle gilt, um familiären und sozialen Verpflichtungen nachzukommen. Es ist nicht zwingend notwendig, 7 Tage/Woche zu arbeiten. Die Unia steht ein für faire Arbeitsbedingungen statt Profitgier.