Unia-Mitglieder fordern Investitionen ins Gesundheitswesen und gute GAV
Als Expert/innen an der Tagung eingeladen waren Mascha Madörin, die über die Ökonomisierung der Pflegebranche sprach sowie Anja Peter (Unia-Frauensekretärin), die über die aktuellen Diskussionen der Care Arbeit berichtete. Über die gegenwärtigen politischen Rahmenbedingungen in der Schweiz informierte Barbara Gysi (Nationalrätin SP).
Transnationale Perspektiven auf schweizerische Kämpfe
Die schweizerischen Auseinandersetzungen stehen in einem internationalen Kontext: Adam Rogalewski (Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss) schilderte die europäische Organisierung von Care-Migrantinnen. Kalle Kunkel berichtete über den Streik an der Charité in Berlin, in dem sich die Forderung des Personals nach mehr personellen Mitteln durchsetzte und in einem Tarifvertrag festgehalten wurde.
Investitionen in die Gesundheitsversorgung kommen allen zugute
Der Gewerkschafter Oliver Röthin (UNI Europe, Internationaler Dachverband der Dienstleistungsgewerkschaften) machte deutlich: „Würden die europäischen Staaten, inklusive der Schweiz, zusätzlich 2% des BIP in die Gesundheitsversorgung investieren, führte dies zu mehr Wohlstand für alle.“ Die Unia wird im nächsten Jahr diesbezüglich eine Studie in Auftrag geben.
Flächendeckende GAV vonnöten
Die anwesende Pflegenden verlangen Investitionen in das Gesundheitswesen und gute, flächendeckende Gesamtarbeitsverträge. Nur so kann der Personalmangel, der Stress und der Druck am Arbeitsplatz aktiv bekämpft werden. „Die Pflege ist innerhalb der Unia die am schnellsten wachsende Branche. Wir werden unsere Energie und Ressourcen vehement in den Kampf für eine Verbesserung der Bedingungen in Pflege und Betreuung einsetzen“, so Udo Michel, Branchenverantwortlicher der Unia für Pflege und Betreuung.