Hausangestellte und Care-Migrantinnen verdienen menschenwürdige Arbeit
Prekäre Lage von Angestellten in Privathaushalten
In der Schweiz sind über 100‘000 Personen – vorwiegend Frauen und davon viele Migrantinnen – in privaten Haushalten beschäftigt. Sie übernehmen hauswirtschaftliche und pflegerische Arbeiten für unser aller Wohlergehen. Dabei sind sie vielfältigen Diskriminierungen ausgesetzt. Besonders prekär ist die Situation von Migrantinnen ohne geregelten Aufenthaltsstatus (Sans-Papiers).
Dringend Verbesserungen vonnöten
In der Schweiz garantiert der Normalarbeitsvertrag Hauswirtschaft verbindliche Mindestlöhne. Der Haushalt ist jedoch noch immer vom Arbeitsgesetz ausgenommen und die Arbeits- und Ruhezeiten sind weitgehend ungeregelt. Das seit 2015 in der Schweiz geltende IAO-Abkommen verlangt, dass Hausangestellte arbeitsrechtlich mit allen anderen Angestellten gleichgestellt werden und ihre Lage in Bezug auf Entlohnung, Arbeitszeit, soziale Sicherheit und gesunde Arbeitsbedingungen verbessert wird.
Sorge- und Betreuungsarbeit anerkennen und entlohnen!
Der Aufruf fordert eine klare Regelung der Arbeitsbedingungen, einfachen Zugang zu Arbeits- und Aufenthaltsbewilligungen für alle Hausangestellten, bessere Beratungs- und Unterstützungsangebote für Hausangestellte und Senior/innenbetreuerinnen sowie deutlich mehr öffentliche Ressourcen für die notwendige Sorge- und Betreuungsarbeit für Haushalte und Pflegeinstitutionen. Der Bundesrat ist aufgefordert, innerhalb der nächsten zwei Jahre über die getroffenen Massnahmen Bericht zu erstatten.