Ohne rasches Handeln der Politik scheint der Weiterbestand des grössten Recyclingbetriebs der Schweiz gefährdet. Die Unia verlangt, dass zentrale politische Massnahmen rasch umgesetzt werden, damit die Produktion in Gerlafingen nachhaltig gesichert wird.
Insbesondere braucht es jetzt verbindliche Vorgaben für die Verwendung von emissionsarmem Recycling-Stahl in der Bauwirtschaft. Empfehlungen reichen nicht mehr – weder für den Erhalt der Arbeitsplätze an Standorten wie Gerlafingen noch im Hinblick auf die Klimaziele, zu den sich die Schweiz verpflichtet hat. Folgende Massnahmen müssen jetzt Priorität haben:
Diese politischen Massnahmen sind für eine erfolgreiche Weiterführung von Stahl Gerlafingen essenziell. Gleichzeitig braucht es jedoch auch ein klares Bekenntnis der italienischen Beltrame-Gruppe als Eigentümerin zum Erhalt der Arbeitsplätze und zur langfristigen Produktion von Recycling-Stahl in Gerlafingen.
Dazu gehört, auf weitere Entlassungen zu verzichten. Die Beltrame-Gruppe muss für die Arbeiter:innen des Stahlwerks Sicherheit schaffen, statt alle sechs Monate neue Massenentlassungen anzukündigen.
Es muss stattdessen auf Kurzarbeit zurückgegriffen werden, um die Arbeitsplätze zu erhalten – zumal der Bundesrat dieses Jahr explizit mit Blick auf die energieintensive Industrie die Höchstbezugsdauer für Kurzarbeitsentschädigung auf 18 Monate verlängert hat.