Alters- und Pflegeheime in der Corona-Krise: Schutz der Bewohner/innen heisst Schutz des Pflegepersonals

Alters- und Pflegeheime stehen bei der BekĂ€mpfung des Coronavirus an vorderster Front. Ihre Bewohner/innen sind besonders gefĂ€hrdet und können nur durch einen konsequenten Schutz des Pflegepersonals geschĂŒtzt werden. Es braucht sofort mehr Schutzmaterial fĂŒr Alters- und Pflegeheime, genĂŒgend Personalreserven und der Abbau des Arbeitnehmendenschutzes bezĂŒglich Risikogruppen und Ruhezeiten muss gestoppt werden.

Unia-Mitglieder melden uns, dass es in Alters- und Pflegeheimen an allen Ecken und Enden an Schutzmaterial fehlt. In manchen Heimen werden die Pflegenden sogar angewiesen, getragene Masken nach der Schicht mit nach Hause zu nehmen, zu trocknen und sie erneut zu tragen. Solche ZustÀnde sind absolut unhaltbar und setzen das Leben der Betagten und die Gesundheit der Pflegenden aufs Spiel!

  • Die Unia fordert Bund und Kantone auf, der Versorgung der Alters- und Pflegeheime mit Schutzmaterial sofort höchste PrioritĂ€t einzurĂ€umen.

Auch in Krisenzeiten gute Pflege sicherstellen

Durch die Gefahr des Virus und die nötigen Schutzmassnahmen wird die Arbeit in Pflegeheimen noch anstrengender und es bleibt weniger Zeit fĂŒr die einzelnen Bewohner/innen. Durch krankheitsbedingte AusfĂ€lle wird sich der bereits oft beklagte Personalmangel wĂ€hrend der Corona-Pandemie noch verschĂ€rfen. Die Bewohner/innen haben auch wĂ€hrend der Pandemie eine gute Pflege verdient.

  • Die Unia fordert deshalb, dass Alters- und Pflegeheime zusammen mit den Behörden sofort Personalreserven aufbauen und Notfallmassnahmen (z.B. den Einsatz von Zivildienstleistenden) planen.
  • Dabei und bei der Planung der Schutzmassnahmen muss das Personal ein Mitspracherecht haben.

Physische und psychische Gesundheit schĂŒtzen

Die Pflegenden klagen kaum, oberste PrioritĂ€t hat fĂŒr sie das Wohl der Bewohner/innen. Damit sie aber auch weiterhin diesen hohen Einsatz leisten können, darf der Arbeitnehmendenschutz bezĂŒglich Arbeits- und Ruhezeiten auf keinen Fall aufgeweicht werden! Die momentane Ausnahmesituation darf nicht zu einer Überbelastung des Pflegepersonals fĂŒhren: sowohl die physische, wie auch die psychische Gesundheit mĂŒssen geschĂŒtzt werden, damit es nicht zu noch mehr AusfĂ€llen kommt.

  • Die Unia fordert, dass Pflegende die selbst der Risikogruppe angehören, bei vollem Lohn vom Dienst dispensiert werden.
  • Die Schaffung von Anlaufstellen, fĂŒr die psychologische UnterstĂŒtzung der Pflegenden, die in der Corona-Krise die Hauptlast im Kampf gegen das Virus tragen.