Coronavirus: Technischer Stopp auf Baustellen nötig!

Die Schutzmassnahmen des Bundesamtes für Gesundheit werden nicht eingehalten. Dies zeigen 2'000 Gefährdungsmeldungen von Baustellen innerhalb von 15 Stunden deutlich. Da bleibt keine andere Möglichkeit, als einen technischen Stopp einzuleiten und die Baustellen grundsätzlich einzustellen.

Eine Checkliste des Seco hält fest, welche Punkte erfüllt sein müssen, um sich auf dem Bau vor COVID-19 zu schützen. Sonst muss die Arbeit eingestellt werden.

Checkliste für Baustellen

Die Unia hat diese Checkliste digitalisiert https://bit.ly/corona-check-d und allen Mitgliedern zugestellt mit der Bitte, ihre Baustelle zu überprüfen. Am 23. März gingen von 7 bis 22 Uhr 1980 Meldungen von Baustellen aus der ganzen Schweiz ein.

Die Rückmeldungen sind erschütternd:

  • 84% geben an, dass der vorgeschriebene Abstand bei der Arbeit nicht eingehalten werden kann.
  • 80% kritisieren, dass die Gruppentransporte nicht regelkonform ausgeführt wurden.
  • 74% besagen, dass die Bauarbeiter nicht ihr eigenes Arbeitswerkzeug verwenden und es bei der Übergabe auch nicht desinfizieren.
  • 72% weisen darauf hin, dass die sanitären Anlagen nicht regelmässig gereinigt werden und genügend Einweghandtücher und Seife fehlen.

Vollzugsnotstand auf dem Bau

Alle Meldungen wurden an die Kantone und die Suva weitergeleitet, welche diese Vorgaben durchsetzen müssen. Dies geschieht aber nicht. Offensichtlich besteht im Bau ein Vollzugsnotstand.

Baustellen jetzt einstellen

Es gibt daher keine andere Möglichkeit, als einen technischen Stopp zu machen. Die Arbeit auf den Baustellen muss grundsätzlich eingestellt werden. Ausnahmen – bei gesellschaftlich unerlässlichen Arbeiten – sollen von den Behörden gemeinsam mit den Sozialpartnern beschlossen werden. Dort, wo die Unternehmen nachweisen, dass sie die BAG-Bestimmungen einhalten, kann die Arbeit weiter gehen.

Volkswirtschaftliche Kosten steigen jeden Tag

Die vorübergehende Einstellung gesellschaftlich nicht-essentieller Arbeit ist mit Kosten verbunden. Sie müssen vom Staat gedeckt werden. Je länger die wirksame Umsetzung der Pandemiebekämpfungsmassnahmen verschleppt wird, um so grösser werden auch die gesamtwirtschaftlichen Schäden sein.

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