Die Unia untersucht in ihrer jährlichen Lohnschere-Studie den höchsten und tiefsten Lohn in den 36 grössten Schweizer Unternehmen (Lohnschere). 2018 ging die Lohnschere nur minim zurück, von 1:136 auf 1:134. Die Entschädigungen der Geschäftsleitungsmitglieder stiegen in den untersuchten Konzernen auf insgesamt fast 1 Mia. Franken, diejenigen aller CEOs zusammen auf 181.8 Mio. Franken. Im gleichen Jahr sanken die Reallöhne in der Schweiz um 0,4 Prozent!
Aktionäre kassieren, Angestellte verlieren
Allein in den 32 untersuchten börsenkotierten Unternehmen profitierten die Aktionäre 2018 von Ausschüttungen über 56.5 Mia. Franken. Ganz im Gegensatz dazu die Mitarbeitenden: Nestlé und Novartis, zwei der Unternehmen, die 2018 Dividenden in Milliardenhöhe auszahlten und grosse Aktien-Rückkauf-Projekte durchführten, kündigten im gleichen Jahr einen Abbau von 550 bzw. über 2’000 Stellen an.
EMS-Chemie: Familie Blocher zockt ab
Bei drei Unternehmen, EMS-Chemie, Partners Group und Swiss Re, waren die Ausschüttungen an die Aktionäre 2018 höher, als die Löhne aller Mitarbeitenden zusammen. Besonders grotesk ist dies bei der EMS-Chemie: Die Familie Blocher zahlte sich selbst 301.6 Mio. Franken an Dividenden aus – 57.6 Mio. Franken mehr, als ihre weltweit 3'075 Mitarbeitenden bei der EMS-Chemie zusammengerechnet verdient haben!
Geld, das andernorts fehlt
Besonders stossend: Löhne haben ein Geschlecht. Die Welt der CEOs, Verwaltungsräte und Aktionäre ist männlich, Tieflöhne sind weiblich. Für die Unia ist deshalb klar: Die Unternehmen müssen die soziale und die Geschlechter-Lohnschere schliessen! Es braucht diesen Herbst für alle Arbeitnehmenden eine Lohnerhöhung und insbesondere müssen die Frauenlöhne steigen!