An einer Medienkonferenz stellte der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) seinen Verteilungsbericht vor und hob die Missstände in der Schweizer Einkommenspolitik hervor.
Unia-Präsidentin Vania Alleva betonte vor den Medien, dass v.a. die unteren und mittleren Einkommen die Leidtragenden seien.
Ihre Löhne stagnieren, während die Kosten für Krankenkasse und Mieten steigen. Auf der anderen Seite legen die Löhne der Topverdiener stark zu. Die Firmen schütten mehr Dividenden aus. Und die Kantone senken die Steuern für hohe Einkommen und Vermögen.
2021, 2022 und 2023 sanken die Reallöhne drei Jahre in Folge. Das gab es seit dem zweiten Weltkrieg noch nie. Betroffen sind die Arbeitnehmenden in unterschiedlichen Berufen und Branchen.
Die Reallohnverluste seit 2019 betragen zum Beispiel im Detailhandel -1.1 Prozent, im Gastgewerbe -1.2 Prozent, in der Lebens- und Genussmittelindustrie -2.3 Prozent sowie in der Chemie-/Pharmabranche -2.8 Prozent.
Den Arbeitnehmenden bleibt also immer weniger Geld zur Verfügung.
Eine Mitarbeiterin im Detailhandel oder in der Pflege (unterster Einkommensbereich) hat in den Jahren 2016 bis 2024 wegen höheren Mieten und Kosten für die Krankenkasse 120 Franken weniger verfügbares Einkommen pro Monat. Aber auch Mitarbeiter:innen mit mittleren Löhnen haben unter dem Strich weniger im Portemonnaie.
In der Vergangenheit wuchsen die Reallöhne im Einklang mit der Arbeitsproduktivität um rund 1 Prozent pro Jahr. Aber die Mitarbeitenden haben davon nichts bekommen. Weil die Reallöhne kaum vom Fleck kamen, gibt es mittlerweile einen grossen Rückstand. Diese Lohnlücke liegt im Bereich von 5 Prozent.
Ein automatischer Teuerungsausgleich und generelle Lohnerhöhungen garantieren eine gerechte Lohnentwicklung für alle.
Um die Situation der unteren und mittleren Einkommen real zu verbessern, braucht es diesen Herbst endlich substanzielle generelle Lohnerhöhungen! Dafür werden wir gemeinsam kämpfen.
Mit der grossen Lohn-Demo am 21. September setzen wir gemeinsam ein starkes Signal für die Lohnverhandlungen: Wir wollen Lohnerhöhungen – jetzt! Komm an die Demo in Bern!