Die Motion Nantermod wollte «kleinen, lokalen Geschäften mit einem Lebensmittel-Sortiment» erlauben, sonntags zu öffnen. Das hätte zu mehr Sonntagsarbeit geführt und die belastenden Arbeitsbedingungen im Verkauf verschlechtert. Auch die Vorlage zu den Tourismuszonen hatte der Ständerat bereits abgelehnt. Der Bundesrat wollte den Kantonen auf undemokratische Weise erlauben, städtische Tourismuszonen zu bestimmen, in denen bestimmte Geschäfte sonntags öffnen dürften.
Das Verbot der Sonntagsarbeit ist weiterhin bedroht: Die nächste extreme Vorlage fordert, die Zahl der erlaubten Sonntagsverkäufe von derzeit vier auf zwölf Sonntage zu verdreifachen. Damit würde die Sonntagsruhe faktisch abgeschafft. Eine Erhöhung der bewilligungsfreien Sonntage würde sich sehr negativ auf die Arbeitsbedingungen und die Gesundheit der Arbeitnehmenden im Verkauf auswirken. Betroffen sind aber auch weitere Branchen wie beispielsweise die Logistik, die Sicherheitsbranche und die Reinigung. Nun ist es umso wichtiger, auch diese extreme Vorlage zu verhindern.
Die Unia ist Teil der Sonntagsallianz, einem breiten Bündnis aus Frauenverbänden, Gewerkschaften, politischen Parteien, Kirchen und der Schweizerischen Gesellschaft für Arbeitsmedizin. Gemeinsam mit den Beschäftigten im Detailhandel fordern wir die politischen Entscheidungsträger:innen auf, ihre Verantwortung zu übernehmen: Arbeitsrechte und die Gesundheit der Beschäftigten dürfen nicht aufs Spiel gesetzt werden. Das Arbeitsgesetz ist ein Schutzinstrument – welches wir verteidigen werden.