Protest der Bauarbeiter erreicht den Hauptsitz der Baumeister in Zürich
Die Bauwirtschaft boomt, die Auftragsbücher der Baufirmen sind voll. Kein Wunder, da immer mehr in immer kürzerer Dauer gebaut wird. Mit fatalen Konsequenzen: Der stetig steigende Druck belastet die Gesundheit und das Privatleben der Bauarbeiter. Das ist mit ein Grund, dass der Branche Fachleute fehlen und weniger Junge bereit sind, in den schönen Bauberuf einzusteigen. Nun beabsichtigen die Baumeister mit ihren Forderungen den Druck weiter zu erhöhen. Zum Leidwesen der Bauarbeiter und der gesamten Branche. Die Bauarbeiter brauchen jetzt mehr Schutz, nicht noch mehr Druck! Kürzere statt längerer Arbeitstage insbesondere in den immer heisser werdenden Sommermonaten sind nötig und die Reisezeit vom Magazin zur Baustelle muss endlich vollumfänglich entschädigt werden.
Plumpes Manöver der Baumeister
Die Abbauforderungen, die der Baumeisterverband hinter dem Wort Flexibilisierung versteckt, möchten die Baumeister mit einer Lohnerhöhung erkaufen. Nico Lutz, Bauverantwortlicher der Unia, dazu: «Die Bauarbeiter lassen sich nicht erpressen. Eine Lohnerhöhung steht den Bauarbeitern aufgrund der Teuerung und der guten Konjunktur sowieso zu.» Und Johann Tscherrig, Bauverantwortlicher der Syna, ergänzt: «Dieses Manöver macht die Bauarbeiter wütend. Angesicht der guten wirtschaftlichen Lage der Braubranche ist eine Reallohnerhöhung mehr als überfällig.»
Die Bauarbeiter stemmen sich gegen einen vertragslosen Zustand
Während die Arbeitnehmerseite seit Februar mit konkreten Vorschlägen auf eine Einigung hinarbeitet, hat der Baumeisterverband schon vor Beginn der Verhandlungen öffentlich verkündet, einen vertragslosen Zustand in Kauf zu nehmen, um seine Ziele zu erreichen. Für diesen Fall haben die Bauarbeiter vorgesorgt und sich in einer schweizweiten Abstimmung für Streikmassnahmen im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen ausgesprochen. Damit stemmen sie sich mit aller Kraft gegen einen vertragslosen Zustand. Die vorerst letzte Verhandlungsrunde findet am 14. November statt.
Gemeinsame Medienmitteilung der Gewerkschaften Unia und Syna