Pflege-Exodus stoppen – Sofortmassnahmen jetzt!
Vor fast zehn Monaten hat die Schweizer Bevölkerung die Pflegeinitiative mit grossem Mehr angenommen, weil sie eine gute Pflege sicherstellen wollte. Doch die Situation im Gesundheitswesen wird immer schlimmer: Mehr als 300 Pflegende verlassen pro Monat den Beruf. Wenn es so weitergeht, kann eine angemessene Pflege bald nicht mehr sichergestellt werden.
Gesundheitswesen am Anschlag
Während Bund und Kantone sich gegenseitig die Verantwortung zuschieben, verschärft sich die Versorgungskrise im Gesundheitswesen: In der Langzeitpflege steigt der Bedarf an Alters- und Langzeitpflege bis 2040 um 56 Prozent. Um diese Pflege zu erbringen braucht es entsprechend mehr Personal. In den Spitälern ist die Situation ebenfalls prekär: Offene Stellen und geschlossene Betten sind an der Tagesordnung.
Politik muss sofort handeln
Die Politik muss jetzt die Berufsausstiege mit fünf Sofortmassnahmen stoppen. Das sind die Forderungen von SBK, Unia, VPOD und Syna:
- Löhne/Arbeitszeit: Deutliche Lohnerhöhung bei gleichem Pensum bzw. Arbeitszeitreduktion bei gleichem Lohn.
- Zulagen: Massive Erhöhung der bestehenden Zulagen und Zeitgutschriften sowie Einführung von Zulagen für kurzfristige Dienstplanänderungen.
- Ferien: mindestens 5 Wochen bis 49, ab 50 6 Wochen, ab 60 7 Wochen.
- Tatsächliche Erfassung und Abgeltung der Arbeitszeit: Z.B. inkl. Umkleidezeit, Wegzeit von einem Einsatz zum nächsten in der Spitex.
- Kinderbetreuung: Zuschüsse für familienergänzende Kinderbetreuung.
Gemeinsam machen wir Druck
Die Pflegenden bleiben nicht still. Um die Politik zum Handeln zu bewegen und den Forderungen Nachdruck zu verleihen, organisieren wir ein Jahr nach Annahme der Pflegeinitiative, am 26. November um 14.30 Uhr, eine Aktion auf dem Bundesplatz. Save the date!