Beschäftigte und Gewerkschaft Unia fordern Aktionäre auf, die Attacke der «Finanz-Haie» abzuwehren

An der heutigen Generalversammlung der Aktionäre der Saurer in Arbon melden sich auch die Beschäftigten und die Gewerkschaft Unia zu Wort. Ihr Votum ist klar: Die Zukunft des Unternehmens und der Arbeitsplätze darf nicht den kurzfristigen Finanzinteressen einiger rücksichtloser Investoren geopfert werden.

Vor den Türen des Seeparksaal, wo die GV stattfindet, verteilen Mitglieder der Saurer-Arbeitnehmervertretung ein Flugblatt an die Aktionäre, auf dem sie warnen: «Finanz-Haie aufgepasst: Flossen weg von Saurer». Die Saurer-Angestellten befürchten, dass durch die Attacke der «Finanz-Haie aus dem Atlantik» - gemeint ist damit der britische Hedge-Fonds Laxey Partners mit Sitz auf den Isle of Man - das Unternehmen ausgeblutet werde. «Wir vermuten, dass die Laxey Partners eine rein kurzfristige Gewinn- und Liquidationsstrategie verfolgen, mit der Zukunft des Unternehmens spekulieren und sich einen Deut um die Erhaltung und Weiterentwicklung von Saurer und der industriellen Arbeitsplätze in der Schweiz scheren», wird auf dem Flugblatt ausgeführt. Der Appell der Saurer-Angestellten an Aktionäre ist deshalb klar: «Wehren Sie die Attacke der Laxey Partners ab! Die Anträge sind unlogisch, finanziell hochriskant und zeigen keine industrielle Perspektive für das Unternehmen auf.» Und: «Nach massiven Restrukturierungen und Stellenabbau in den letzten Jahren besteht jetzt bei Saurer endlich wieder eine Chance für neues Wachstum, die Sicherung und den Aufbau von Arbeitsplätzen. Würgen Sie diese Entwicklung nicht ab!»

 

Im Saal selbst wird Beda Moor, Mitglied der Unia-Sektorleitung Industrie, am Rednerpult vor der Versammlung darauf hinweisen, dass durch den finanziellen Aderlass die industrielle Substanz und damit die Arbeitsplätze bei Saurer gefährdet würden. Beim Finanzmanöver von Laxey Partners spielten die weltweit über 10'000 Saurer-Beschäftigten scheinbar keine Rolle, kritisiert er. Es fehle Laxey Partners eine klare und nachhaltige industrielle Strategie und damit auch eine Perspektive für die Zukunft der Arbeitnehmenden bei Saurer. «Am Beispiel der Swissmetal-Gruppe erfahren wir hautnah, was mit Unternehmen passiert, in denen Laxey als Grossaktionär unwidersprochen Einfluss nimmt. Ich überlasse es Ihnen zu entscheiden, ob dieses einen wünschbares Szenarios für Saurer und seine Beschäftigten ist», ergänzt Moor. Er fordert die Aktionäre auf, alle Anträge von Laxey Partners abzulehnen. Sie führten für die Beschäftigten, für das Industrieunternehmen Saurer und letztlich auch für die InvestorInnen selbst in eine Sackgasse.

 

Mehr Information:

Beda Moor, Mitglied der Unia-Sektorleitung Industrie,

Tel. 079 439 24 59

Jakob Auer, Präsident der Arbeitnehmervertretung Saurer

Tel. 079 690 74 19