ABB-Personal legt wegen Verlagerungsplänen die Arbeit nieder
Seit Tagen halten sich Gerüchte über einen möglichen Verlust von 130 bis 180 Stellen bei der ABB Sécheron SA in Genf. Die Mitarbeitenden forderten – unterstützt von der Gewerkschaft Unia – bereits vergangene Woche eine transparente Kommunikation und Arbeitsplatzgarantien seitens der ABB-Konzernleitung.
Unerklärter Abgang des Direktors
Die Unternehmensleitung hat zwar für den 6. November ein Treffen mit der Personalvertretung anberaumt. Doch der sofortige Abgang des langjährigen Direktors von ABB Sécheron SA, Jean-Luc Favre, sorgt für weitere Unsicherheit. Da es von der Firma keine Erklärung dafür gibt, liegt die Vermutung nahe, dass er mit den Umstrukturierungsplänen der Konzernzentrale nicht einverstanden war.
Als Warnung die Arbeit niedergelegt
Die Personalvertretung bedauert die mangelnde Kommunikation der Konzernleitung und erinnert sie an ihre Informationspflicht laut dem Gesamtarbeitsvertrag für die Maschinenindustrie. Die rund 130 anwesenden Mitarbeitenden in Meyrin haben heute als Warnung während zwei Stunden ihre Arbeit niedergelegt. Sie fordern, dass die Firma der Personalvertretung unverzüglich alle Informationen zur Verfügung stellt, um Gerüchte über die Schliessung des Standortes Genf zu zerstreuen. ABB muss einen detaillierten Plan zur Erhaltung und Entwicklung der Beschäftigung in Genf vorlegen.
Verlagerungen trotz Rentabilität
Zur Erinnerung: Schon 2015 wurden 65 Stellen von Genf ins Ausland verlagert. Dies obwohl der Standort seit mehr als 15 Jahren profitabel ist und die Mitarbeitenden auf dem neuesten Stand der Technik im Verkehrsbereich sind. Dies zeigt sich auch an den kürzlich veröffentlichten Zahlen der Gruppe, die eine deutliche Umsatz- und Gewinnsteigerung ausweisen.