Am gestrigen Abstimmungssonntag haben sich die Städte Zürich und Winterthur sehr deutlich für die Einführung eines städtischen Mindestlohns ausgesprochen. In Zürich fand der Gegenvorschlag des Stadtrats mit rund 70 Prozent Zustimmung bei der Stimmbevölkerung. In Winterthur erhielt die Volksinitiative «Ein Lohn zum Leben» mit 65,52 Prozent eine Mehrheit an der Urne.
Künftig haben Beschäftigte in der Stadt Zürich Anspruch auf einen Mindestlohn von 23.90 Franken in der Stunde, in Winterthur auf 23 Franken. Dies bedeutet für über 20’000 Menschen in Zürich und Winterthur eine unmittelbare materielle Verbesserung. Tieflöhne werden vor allem in Berufen bezahlt, in denen mehrheitlich Frauen arbeiten. Die Einführung eines Mindestlohnes wird somit auch einen Beitrag zur Bekämpfung der Ungleichheit zwischen Männern und Frauen leisten.
Das Ja in Zürich und Winterthur steht in einer Reihe mit erfolgreichen Einführungen von gesetzlichen Mindestlöhnen in den Kantonen Genf, Neuenburg, Jura, Basel-Stadt und Tessin.