Das Weltsozialforum fand vom 24. bis 28. März bereits zum zweiten Mal in Tunis statt. Es stand unter einem schwierigen Stern. Wenige Tage zuvor hatte ein Terroranschlag beim weltberühmten Bardo-Museum über 20 Menschen das Leben gekostet.
Anders als 2013 herrscht in Tunesien heute auch kaum mehr Aufbruchstimmung. Zwar gelang es, eine neue, relativ fortschrittliche Verfassung zu verabschieden und demokratische Wahlen durchzuführen. Doch die wirtschaftliche und soziale Lage hat sich kaum verbessert, und das Land steckt – ähnlich wie Griechenland - im Würgegriff von internationalen Kreditgebern, die eine harte Sparpolitik verlangen.
Unia-Workshop zu Migration
Wirtschaftliche, soziale und Umweltprobleme sowie mögliche Antworten darauf prägten auch die rund 900 Workshops des Forums, an welchen sich insgesamt einige Zehntausende beteiligten. Die Unia organisierte eine Diskussion zum Thema Migration als Menschenrechte, an dem rund 40 Personen aus verschiedenen europäischen und nordafrikanischen Ländern teilnahmen. Sie informierten sich gegenseitig über die jeweilige Politik ihrer Regierungen und loteten verschiedene Möglichkeiten der Kooperation aus, die nun weiterverfolgt werden.
Schweizer Delegation
Die Unia war mir acht Delegierten am Weltsozialforum vertreten. Diese reisten mit einer rund 60köpfigen Gruppe aus der Schweiz nach Tunis, darunter Parlamentarier/innen, Medienschaffende sowie Vertreter/innen von NGOs und sozialen Bewegungen.
Nächstes Mal in Kanada
Das Weltsozialforum fand erstmals 2001 im brasilianischen Porto Alegre statt und war ursprünglich als Gegenveranstaltung zum Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos gedacht. Im August 2016 soll es erstmals in einem Land des Welt-Nordens, in Kanada, stattfinden.