Beim Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch am 24. April 2013 kamen 1138 Menschen ums Leben, mehr als 2000 wurden verletzt. Die Ăberlebenden und die Familien der Opfer leiden noch heute unter den Folgen der Katastrophe. Die Unia gedenkt gemeinsam mit Public Eye, Solidar und anderen Organisationen der Tragödie, die sich vor zehn Jahren ereignete.
Seit 2013 hat sich die Arbeitssicherheit der BeschĂ€ftigten in Bangladesch verbessert. Dank eines Abkommens ĂŒber Brandschutz und GebĂ€udesicherheit arbeiten heute Millionen von NĂ€herinnen und NĂ€hern unter besseren Bedingungen. Bisher haben in der Schweiz nur Coop, Migros, Tally Weijl und Triumph das Abkommen unterzeichnet. Ein Ă€hnliches Abkommen gilt seit kurzem auch in Pakistan. Wir mĂŒssen aber weiterkĂ€mpfen, denn die GeschĂ€ftsmodelle der Branche haben sich kaum verĂ€ndert: ausbeuterische Einkaufspraktiken, prekĂ€re Arbeitsbedingungen, UnterdrĂŒckung von Gewerkschaften, Armutslöhne und Verschwendung von Ressourcen.
Die Unia fordert deshalb zusammen mit anderen Organisationen vom Bundesrat gesetzliche Leitplanken fĂŒr mehr Verantwortung und Transparenz in der Lieferkette der Textilindustrie. Die Gewerkschaft hatte bereits 2013 nach dem Einsturz des Rana Plaza die Vereinbarung fĂŒr mehr Sicherheit in GebĂ€uden und Brandschutz in Bangladesch der internationalen Textilgewerkschaften und der Clean Clothes Campaign (CCC) unterstĂŒtzt.
Auch in der Schweiz lĂ€sst die Situation zu wĂŒnschen ĂŒbrig. Die internationalen Verpflichtungen werden noch immer nicht erfĂŒllt, insbesondere in Bezug auf die Achtung der Gewerkschaftsfreiheit. Die Unia hat noch immer Probleme, Zugang zu GeschĂ€ften und Mitarbeitenden zu erlangen und Angestellte haben Angst vor Repressalien, wenn sie mit GewerkschaftssekretĂ€r:innen sprechen. Die Vereinigungsfreiheit ist ein Grundrecht aller Arbeitnehmenden. Die Unia setzt sich dafĂŒr ein, dass es respektiert wird.