Plattform-Beschäftigte fordern eine griffige ILO-Konvention für mehr Schutz

Unia-Gewerkschaftssektretär Roman Künzler (rechts) mit Plattformarbeiter:innen aus aller Welt.
Unia-Gewerkschaftssektretär Roman Künzler (rechts) mit Plattformarbeiter:innen aus aller Welt.
Heute haben Plattform-Arbeiter:innen aus 28 Ländern vor der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Genf eine Protestaktion organisiert. Mit Unterstützung der Unia fordern sie, dass ihre Stimmen in den laufenden Diskussionen zur Festlegung globaler Standards für die Plattformarbeit gehört werden.

Die ILO diskutiert derzeit über eine Konvention zur Plattformarbeit. Heute haben Plattform-Beschäftigte aus 28 Ländern eine öffentliche Aktion durchgeführt, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen und eine griffige Konvention zu fordern, die den Bedürfnissen der Beschäftigten gerecht wird. Während der gesamten Woche organisieren sie in Genf eine Parallelkonferenz mit dem Titel: «Gig Workers United: Reimagining Global Justice in the Era of AI and Emerging Platform Capitalism» (Plattform-Arbeiter:innen vereint: globale Gerechtigkeit im Zeitalter von KI und Plattformkapitalismus neu denken).

Unia unterstützt Forderungen

Die Gewerkschaft Unia unterstützt die Forderungen der Beschäftigten und fordert die ILO auf, folgende Massnahmen zu ergreifen:

  • Sofortige Verabschiedung einer verbindlichen Vereinbarung mit klaren Empfehlungen, die den Mitgliedstaaten Leitlinien an die Hand gibt;
  • Verpflichtung der Arbeitger, den Prozess nicht länger zu blockieren;
  • Anerkennung der Plattform-Arbeiter:innen als vollwertige Arbeitnehmende und Sicherstellung, dass Plattformunternehmen als Arbeitgeber in die Verantwortung genommen werden;
  • Einbeziehung möglichst vieler Plattform-Arbeiter:innen in die formellen Diskussionen.

Internationale Solidarität

«Wir sind stolz darauf, so viele Vorkämpfer:innen aus dem globalen Süden begrüssen zu dürfen. Es ist wichtig, Räume zu schaffen, in denen einfache Arbeiter:innen an Orten der Macht Gehör finden. Wir hoffen, dass diese Aktion dazu beiträgt, die notwendigen Standards innerhalb der ILO zu etablieren, und appellieren an die Schweizer Regierung, dieses neue Übereinkommen zu unterstützen», erklärt Roman Künzler, Verantwortlicher Logistik und Transport bei der Unia, nach der Aktion heute Mittag.