Die A&M Duraes Reinigung + Hauswartung GmbH sei laut Eigenwerbung «eines der beliebtesten Reinigungsunternehmen der Zentralschweiz». Weniger beliebt ist die Unternehmung aber bei ihren Mitarbeiterinnen: Gratisarbeit, unbezahlte Reisezeiten sowie ein Betriebsklima, in dem Belästigung und Beleidigungen zum Alltag gehören, prägen die Luzerner Unternehmung. Die rund 24 Mitarbeiterinnen müssen jeweils je eine Viertelstunde unbezahlt das für den Tag nötige Material vor- und nachbereiten und Aufträge ausserhalb von Luzern werden erst bezahlt, wenn die Mitarbeiterinnen vor Ort angekommen sind. Die Reisezeit – obwohl im Auftrag der Unternehmung - bleibt unbezahlt.
Anlässlich des heutigen Frauen*streiks sind deshalb heute Morgen die Mitarbeiterinnen der Luzerner Unternehmung in Streik getreten. Gemeinsam mit der Gewerkschaft Unia forderten sie ein Ende der Gratisarbeit, bezahlte Reisezeit nach Arbeitsgesetz sowie ein Betriebsklima, das von gegenseitigem Respekt geprägt ist.
Streik zeigt Wirkung
Auf Druck seiner Mitarbeiterinnen und der Gewerkschaft Unia willigte Albino Duraes, der Eigentümer der A&M Duraes Reinigung + Hauswartung GmbH, schliesslich in Verhandlungen ein und sicherte zu, dass die Vor- und Nachbereitungsarbeiten sowie die Reisezeit per sofort vollumfänglich bezahlt werden. Aufgrund dieser Zusage beschlossen die Frauen an einer Versammlung vor Ort, ihren Streik zu beenden und die Betriebsblockade aufzuheben.
Der Erfolg zeigt exemplarisch zwei Dinge: Einerseits, dass gerade in sogenannten Frauenbranchen wie der Reinigung die effektiven Arbeitsbedingungen vielfach nicht mal die gesetzlichen und gesamtarbeitsvertraglichen Minima respektieren. Andererseits aber auch, dass der heutige Frauen*streik nicht nur eine symbolische, sondern für die meisten Frauen eine ganz reale Bedeutung hat: Erfolge im Kampf für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Respekt nicht nur nötig, sondern auch möglich sind.