Mehr als 15’000 Arbeitnehmende demonstrierten am 21. September in Bern bei der nationalen Lohnkundgebung «Löhne rauf!» für höhere Löhne. Auch in verschiedenen Branchen wie im Baugewerbe und Gewerbe fanden zahlreiche Lohnmobilisierungen statt. Im Kanton Wallis gingen am 9. November erstmals 1'000 Arbeitnehmende auf die Strasse, um für faire Löhne zu kämpfen.
Diese Mobilisierungen zeigen die Notwendigkeit für Lohnerhöhungen. Dort wo die Gewerkschaften auf kollektiver Ebene Löhne verhandeln, zeigen die Mobilisierungen Erfolge und bessere Löhne für das Jahr 2025.
In Gewerbebranchen verhandelte die Gewerkschaftgen erfreuliche Lohnerhöhungen. In vielen Bereichen liegen die Lohnerhöhungen zwischen 1,7 und 2 Prozent und damit über der Teuerung, was zu einer tatsächlichen Verbesserung der Reallöhne führt. Nach schwierigen Verhandlungen einigten sich die Sozialpartner im Baugewerbe (LMV) auf Lohnerhöhungen von 1,4 Prozent auf die Effektivlöhne sowie 1,4 Prozent auf alle Mindestlöhne. Die Lohnabschlüsse in der Industrie und den Dienstleistungsbranchen fallen unterschiedlich aus. Sehr gute Lohnresultate in Industriebetrieben stehen gescheiterten Lohnrunden gegenüber.
Ein wichtiger Erfolg wurde bei den Mindestlöhnen erzielt. So steigen die Mindestlöhne im Gesamtarbeitsvertrag (GAV) Bäcker-, Konditoren- und Confiserie um bis zu 7,7 Prozent. In der Coiffeurbranche und im GAV Personalverleih steigen die Mindestlöhne um 2 Prozent bzw. 2,1 Prozent. Sowohl im GAV Personalverleih wie im GAV Bäcker-, Konditoren- und Confiserie steht neu der automatische Teuerungsausgleich.
Die Lohnerhöhungen und der Teuerungsausgleich sichern nicht nur die Kaufkraft von rund 700'000 Arbeitnehmenden, sondern bringen auch langfristige Verbesserungen in vielen Branchen. Besonders wichtig ist, dass in den meisten Fällen generelle Lohnerhöhungen durchgesetzt werden konnten. Auch der automatische Teuerungsausgleich konnte in mehreren Branchen verankert werden. Doch es bleibt weiterhin Nachholbedarf, insbesondere in Branchen, in denen die Teuerung aus den Vorjahren noch nicht vollständig ausgeglichen wurde. Der Einsatz für gerechte Löhne und bessere Arbeitsbedingungen muss daher weitergehen.