Die Missstände in den Logistikzentren von Migros Online sind vielfältig und teilweise seit Jahren bekannt. Beschäftigte haben diese mehrfach vergeblich bis in die oberste Leitungsebene von Migros Online kommuniziert. Auch Druck vonseiten Arbeitsbehörden hat bisher nur oberflächliche Verbesserungen bewirkt.
Eine nahezu vollständig aus Menschen mit Migrationsgeschichte bestehende Belegschaft ist den gesundheitsgefährdenden, repressiven Arbeitsbedingungen bei Migros Online umso schutzloser ausgesetzt. Zudem hat die Migros ihre Tochterfirma Migros Online bewusst aus dem Geltungsbereich des Landes-Gesamtarbeitsvertrags (L-GAV) für die Migros Gruppe ausgegliedert und somit die dort Angestellten systematisch schlechter gestellt.
Themen, die in zahlreichen Gesprächen mit aktuellen und ehemaligen Beschäftigten von Migros Online vor allem am Standort Pratteln (BL), aber auch in Bremgarten (AG) und Ecublens (VD) immer wieder zur Sprache kommen, sind:
Zudem herrschen bei Migros Online fehlende Mitsprache und anti-gewerkschaftliche Repression. Wenn Arbeitnehmende Missstände benennen, wird dies aggressiv unterbunden. Der gewerkschaftliche Zusammenschluss von Beschäftigten wird systematisch bekämpft und die Unia, die über ein Mandat der Mehrheit der Arbeiter:innen am Standort Pratteln zur Vertretung ihrer Interessen verfügt, wird vom Management schlechtgeredet.
Die Unia verlangt von Migros Online ein Treffen, um die Missstände detailliert darzulegen und über konkrete Vorschläge zu diskutieren, wie die Situation verbessert werden kann. Bisher war Migros Online leider nicht bereit dazu.
Es braucht ein faires Lohnsystem, mehr Gesundheitsschutz, eine rechtzeitige Arbeitsplanung, Schulung von Führungskräften zur Verbesserung des Arbeitsklimas und bessere Anstellungsperspektiven für Temporäre.
Zudem sollen Angestellte von Migros Online in die Migros Pensionskasse aufgenommen werden und von weiteren Vorteilen des Landes-Gesamtarbeitsvertrags der Migros profitieren.