Jean-Claude Rennwald, Mitglied der Geschäftsleitung der Unia und Nationalrat fordert mit einem Postulat, dass eine breit angelegte Untersuchung zum Phänomen «Doping am Arbeitsplatz» durchgeführt wird. Der Bundesrat hat dazu Stellung genommen und betont, dass er sich des Gesundheitsrisikos durch Medikamentenmissbrauch am Arbeitsplatz bewusst ist. Das Seco soll nun die Verwendung von Medikamenten am Arbeitsplatz im Rahmen einer für die Jahre 2009 und 2010 geplanten Studie über das Ausmass und die Kosten von Stress am Arbeitsplatz untersuchen.
Die Gewerkschaft Unia begrüsst diesen Entscheid des Bundesrates. «Wir erhoffen aus der Studie Aufschluss über die Ursachen und das Ausmass des Phänomens. Darauf kann dann gezielte Prävention aufbauen», sagt Dario Mordasini, Verantwortlicher für den Bereich Arbeitssicherheit in der Unia, zuversichtlich. Als Präventionsmassnahmen kommen Verbesserungen im Bereich der Arbeitsorganisation, der Aus- und Weiterbildung von Arbeitnehmenden und Vorgesetzten oder der gesetzlichen Bestimmungen in Frage.
Seit Jahren weisen Gewerkschaften und Gesundheitsorganisationen auf die wachsenden Gesundheitsprobleme in der Arbeitswelt hin: Immer häufiger greifen Arbeitnehmende zu Medikamenten und Aufputschmitteln, um dem wachsenden Druck am Arbeitsplatz standzuhalten. Aus einer Umfrage zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz auf dem Bau, welche die Unia 2006 bei 1'466 Arbeitnehmenden durchgeführt hat, geht hervor, dass 28.2% der Befragten zu Schmerzmitteln greifen. Gemäss Mordasini deuten erste Ergebnisse einer Beragung von Lehrlingen in Genf darauf hin, dass auch diese Gruppe vom Phänomen betroffen ist.
Auskünfte:
Jean-Claude Rennwald, Mitglied der Geschäftsleitung der Unia
Dario Mordasini, Verantwortlicher für Arbeitssicherheit in der Unia