2021 bis 2023 sind die Reallöhne in drei aufeinanderfolgenden Jahren gesunken. Das gab es seit Jahrzehnten nicht mehr. Zwischen 2020 und 2023 gab es insgesamt einen Reallohnverlust von 3 Prozent.
Arbeitnehmende in der Industrie haben einen Reallohnverlust von -1,6 Prozent erlitten. Im Detailhandel liegt er bei -0,9 Prozent, im Bereich Hotel und Gastro gar bei -3,6 Prozent. Auch im Gesundheits- und Sozialwesen sind die Verluste mit -1,8 Prozent überdurchschnittlich.
Ob Verkäufer:in, Industriearbeiter:in, Bau-Büezer, Mitarbeitende in der Hotel- und Gastrobranche oder in der Alterspflege: All diese Menschen kämpfen am Monatsende mit hohen Rechnungen und ungenügenden Löhnen, die immer weniger zum Leben reichen.
Die Preise für Energie, Nahrungsmittel und Mieten sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Auch für das Jahr 2024 wird ein weiterer Preisanstieg erwartet. Zudem halten die Löhne mit der Arbeitsproduktivität nicht Schritt.
In der Schweiz ist immer noch jede zehnte Stelle eine Tieflohnstelle: Etwa eine halbe Million Beschäftigte sind betroffen, davon fast zwei Drittel Frauen und insbesondere auch Menschen mit Migrationshintergrund. Selbst eine Berufslehre ist kein Garant für faire Löhne.
Um die Lohnlücke zu schliessen, braucht es dringend substanzielle Lohnerhöhungen für alle. In der Lohnrunde 2024/25 fordert die Unia:
+250 Franken. Firmen, die per 2024 – entgegen dem Entscheid des Baumeisterverbands – eine Lohnerhöhung gewährt haben, können diese anrechnen.
+5 Prozent (Ausgleich von Teuerung und Produktivität, Nachholbedarf). Mindestlöhne von 5000 Franken für Gelernte.
+1,4 Prozent Teuerungsausgleich, eine generelle Reallohnerhöhung von +200 Franken, Erhöhung der Mindestlöhne um +200 Franken. Anerkennung der Dienstjahre sowie Transparenz über die Lohnbandbreite.
+1,4% Teuerungsausgleich, +100 Franken generell. Nachdem die Lohnverhandlungen im Juli gescheitert sind, ist die Forderung nun beim Schiedsgericht.
+1,5 Prozent (Teuerungsausgleich), Erhöhung der Mindestlöhne für die Stundenlöhner:innen.
Voller Teuerungsausgleich, Beteilung an der Steigerung der Arbeitsproduktivität.
Ausführlicher nachzulesen im Redebeitrag von Unia-Präsidentin Vania Alleva an der Medienkonferenz des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes zu den Lohnforderungen 2024/25 vom 2. September 2024.
Gehen wir zusammen auf die Strasse und setzen wir ein Zeichen für generelle Lohnerhöhungen, für gute Gesamtarbeitsverträge und für anständige Mindestlöhne!