Eine neue Umfrage zeigt: Über 1,5 Millionen Arbeitnehmende in der Schweiz – das sind mindestens 30 Prozent – haben sexistische oder sexuelle Verhaltensweisen erlebt.
Besonders betroffen sind Frauen, junge Berufstätige, Lernende und Arbeitnehmerinnen in prekären Situationen. Auch die Unia-Umfragen in Bauberufen, im Gastgewerbe und unter Lernenden bestätigen diese Zahlen.
Sexualisierte Gewalt ist oft Ausdruck von Machtmissbrauch. Dennoch ignorieren Arbeitgeber ihre gesetzliche Fürsorgepflicht und vernachlässigen den Schutz derjenigen Personen, die am stärksten gefährdet sind. Besonders kleinen Unternehmen fehlt es an Wissen und wirksamen Schutzmassnahmen. Arbeitnehmende fordern klare Massnahmen, doch Arbeitgeber handeln kaum.
Die Unia fordert konkrete Massnahmen
Regelmässige Schulungensowie Kontrollen durch Arbeitsinspektorate.
Das Übereinkommen 190 der Internationalen Arbeitsorganisation (IOA), ein globaler Standard gegen Gewalt am Arbeitsplatz, bleibt in der Schweiz unerfüllt – im Gegensatz zu 45 anderen Ländern. Die Blockade im Parlament ist unverständlich. Unia fordert: Die Schweiz muss dieses Übereinkommen jetzt ratifizieren, um Arbeitnehmende endlich wirksam zu schützen.
Sind sie von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz betroffen? Hier finden Sie weitere Informationen.