Meyer Burger kündet den Abbau von weltweit 250 Stellen an

Der Industriekonzern Meyer Burger kündigt einen Abbau von weltweit rund 250 Stellen an. Die Unia fordert Verhandlungen mit dem Management und ein verbindliches Engagement der Behörden, damit Alternativen zu einem Stellenabbau entwickelt und ein langfristiger Knowhow-Verlust verhindert werden können.

Nach dem jüngsten Abbau im Frühjahr 2012 (minus 200 Stellen weltweit, 60 davon alleine am Standort Thun) kündet Meyer Burger heute einen nächsten Einschnitt an: etwa 250 von insgesamt 2270 Stellen sollen gestrichen werden, 50 davon in Deutschland. Die Auswirkungen auf den Standort Thun sind noch ungewiss.

Für die Unia ist klar: Ein weiterer Abbau in Thun hätte für den Produktionsstandort und für die ganze Region schlimme Folgen. Der mit einer Massenentlassung verbundene Knowhow-Verlust kann und muss verhindert werden. Die Unia fordert darum:

  • Sofortige Aufnahme von Verhandlungen mit allen Sozialpartnern.
  • Eine Konsultationsfrist, die ausreicht, um gemeinsam mit der Belegschaft Alternativvorschläge zum Stellenabbau auszuarbeiten.
  • Die Möglichkeit für die Belegschaft und die Sozialpartner, während der Arbeitszeit Betriebsversammlungen durchzuführen.
  • Ein verbindliches Engagement der verantwortlichen Behörden, damit die konjunkturelle Baisse mit Kurzarbeit überbrückt und ein Stellenabbau vermieden werden kann.
  • Die Offenlegung einer mittelfristigen Standortstrategie für die Meyer Burger Einheit Thun.

Endlich Alternativenergien fördern
Der Stellenabbau ist auch die Folge einer falschen bzw. fehlenden Industriepolitik. Zwar gibt es für den Atomausstieg in der Schweiz inzwischen eine klare politische Mehrheit — doch die politischen Entscheidungsträger machen viel zu wenig, um Alternativenergien konkret zu fördern und so auch innovative Arbeitsplätze wie diejenigen beim Solartechnologie-Unternehmen Meyer Burger zu sichern. Dies muss sich im Interesse des Industriestandortes Schweiz endlich ändern.

 

Weitere Auskünfte:
Judith Venetz, Industrieverantwortliche Unia, Sektion Berner Oberland
Corrado Pardini, Sektorleiter Industrie der Gewerkschaft Unia