Seit dem 19. Jahrhundert wird in Emmenbrücke Stahl hergestellt. Steeltec, eine Tochterfirma von Swiss Steel, produziert dort Qualitätsstahl für die Maschinen- und Autoindustrie, aber auch für die Bauwirtschaft, den Zugbau, die Energiebranche (Windenergie) oder die Medizinaltechnik.
Steeltec recycelt jährlich rund 700'000 Tonnen Stahlschrott und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Die Stahlproduktion in Emmenbrücke verursacht dank des Lichtbogenofenverfahrens im internationalen Vergleich tiefe CO2-Emissionen. Zudem verwendet Steeltec ausschliesslich Strom aus Schweizer Wasserkraft.
Am 15. November kündigte Steeltec den Abbau von 130 Arbeitsplätzen und 80 Entlassungen an. Dies, obwohl die Politik unter Hochdruck Lösungen sucht, um den nachhaltigen Erhalt der Schweizer Stahlindustrie zu sichern. Mehrere Vorstösse zugunsten der Stahlproduzenten sind im Parlament hängig und können im Dezember verabschiedet werden.
Die Schweiz braucht weiterhin eine Produktion von Qualitätsstahl, auch im Hinblick auf die Energie- und Verkehrswende. Statt Arbeitsplätze abzubauen, muss das Unternehmen auf Kurzarbeit setzen, um die Stellen – und damit auch das Know-how und die Produktionskapazitäten zu erhalten.
Die Unterzeichnenden dieses Appells fordern, dass Swiss Steel / Steeltec auf Entlassungen verzichtet und die Entscheidungen der Politik abwartet. Die politischen Massnahmen für bessere Rahmenbedingungen in der Stahlindustrie sind dringend notwendig. Aber eine finanzielle Förderung kann es nur geben, wenn im Gegenzug die Arbeitsplätze gesichert werden.
Keine Entlassungen bei Swiss Steel in Emmenbrücke!
Dieser Appell wurde lanciert von der Personalkommission der Beschäftigten von Steeltec, den Gewerkschaften Unia und Syna, dem Kaufmännischen Verband Schweiz und von Angestellte Schweiz. Der Appell wird vom Klimastreik Schweiz und von der SP Schweiz unterstützt.