Tausende von Anfragen und Unterstützungsgesuchen von Mitgliedern in Notlage sind für die Unia bereits seit einem Jahr ein deutlicher Beleg dafür. Sozialmedizinische Studien liefern jetzt auch den wissenschaftlichen Beweis.
Sowohl in Genf als auch in Basel lag die Infektionsrate in Quartieren mit niedrigen Einkommen und beengten Wohnverhältnissen höher als in bessergestellten Wohngegenden. Die Genfer Studie zeigt auch, dass dass die Ansteckungscluster (Gebiete mit hoher Ansteckungsrate) länger bestehen blieben. Die Basler Studie weist nach, dass wenig Verdiendende oft nicht im Homeoffice arbeiten können und dadurch einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind.
Die Unia fordert seit Ausbruch der Pandemie die strikte Umsetzung und Kontrolle von Schutzkonzepten am Arbeitsplatz. Die Behörden müssen nun endlich die Ressourcen ausbauen und die Kontrollorgane der Sozialpartner mit einbeziehen.
Die Unia fordert ausserdem:
Unabhängig vom Infektionsrisiko trifft die Pandemie die Menschen umso härter, je weniger sie verdienen. Das belegt eine diese Woche publizierte Studie der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich.
Besonders hart ist die Situation für Personen aus Haushalten mit einem Einkommen unter 4’000 Franken:
Demgegenüber konnten die einkommensstärksten Haushalte mehr Geld ansparen. Das heisst: Je ärmer, desto schlechter fühlen sich die Menschen seit Ausbruch der Pandemie.
Nur eine Strategie der Solidarität kann verhindern, dass aus der Gesundheitskrise eine akute soziale Krise wird. Politische Entscheide müssen sich stärker auf sozio-ökonomische Expertisen abstützen.
Die Unia fordert: