Gewerkschaftsjugend kritisiert Druck und Stress
Die Unia hatte letzten Herbst eine Umfrage unter Lernenden gestartet, in der Fragen zur Ausbildungsqualität, Arbeitszeit, Lohn, Gesundheit und zu Diskriminierungserfahrungen gestellt wurden. Die Umfrage stiess bei den Lernenden auf reges Interesse: 1100 Teilnehmende beteiligten sich. An der Jugendkonferenz besprachen die Teilnehmer:innen die Ergebnisse der Studie und diskutierten Strategien, um ihre Situation zu verbessern.
Unia-Umfrage zeigt: Lernende stehen unter hohem Druck
Die Umfrage der Unia zeigt, dass die Lernenden in der Schweiz unter erheblichem Stress und Erschöpfung leiden, was ihre mentale und physische Gesundheit gefährdet. Der Stress wirkt sich nicht nur auf das Arbeitsumfeld, sondern auch auf das Privatleben aus und führt zu Depressionen, Angstzuständen und Burnouts. Zudem erhöht sich das Risiko von Arbeitsunfällen.
Einige Kommentare der Lernenden lauteten:
- «In der Berufsschule lernen wir die Rechte der Lernenden, aber wir lachen oft darüber, wenn wir die Regeln sehen, weil sie so wenig eingehalten werden.»
- «Rassistische Bemerkungen sind an der Tagesordnung, man ignoriert sie irgendwann, aber sie zermürben einen psychisch.»
- «Uns werden Aufgaben aufgezwungen, die überhaupt nichts mit unserer Ausbildung zu tun haben, das ist demotivierend.»
Austausch und politische Allianzen
In Workshops tauschten sich die Teilnehmenden mit Léa Aligizakis und Isis Joliat, den Initianten der Neuenburger Lernenden-Initiative «Für mehr Schutz der Lernenden» aus. An der Diskussion nahmen auch Mélanie Rufi und Mirjam Hostetmann, Vizepräsidentin der Juso Schweiz, teil . Damit schmiedete die Gewerkschaftsjugend wichtige politische Allianzen und bündelte ihre Kräfte für die Anliegen der Lernenden.
«Lernende müssen besser geschützt werden, darin sind wir uns hier alle einig. Mehr Ferien und Freizeit, Schutz vor Diskriminierung und Mobbing und genauere Kontrollen der Lehrbetriebe sind nötig», betonte Félicia Fasel, Jugendsekretärin der Gewerkschaft Unia.
Demonstration von Toleranz und Solidarität
Die jungen Gewerkschafter:innen positionieren sich kämpferisch gegen Hasse und Gewalt; sie stehen ein für Toleranz und Solidarität: in der Schweiz und international. Zudem planen sie am Sonntag eine spektakuläre Aktion und demonstrieren damit, für die Werte der Unia: Gemeinsam sind wir stark!