Gute Zahlen bei Coop: Personal fordert seinen Anteil

Coop-Angestellte posieren teilweise mit erhobenen Fäusten. Sie tragen mehrheitlich rote T-Shirts mit dem Slogan «Höchste Zeit für höhere Löhne!» Sie halten Schilder mit Forderungen in Deutsch, Französisch und Italienisch hoch: «Coop: Wo bleibt unser Teuerungsausgleich?», «Faire Löhne bei Coop!», «Satte Gewinne für Coop. Faire Löhne fürs Personal.». Im Vordergrund liegt ein Transparent auf dem Boden, worauf dreisprachig «Des salaires justes. Pour moi et pour toi ! Faire Löhne. Für mich und dich! Salarie equi. Per me e per te!» zu lesen ist.
Coop hat 2024 Marktanteile gewonnen und mehr Umsatz gemacht, besonders im Detail- und Onlinehandel - dies auch dank engagiertem Personal. Für die Verhandlungen des neuen Gesamtarbeitsvertrages (GAV) ist klar: Jetzt müssen die Angestellten profitieren.

Die Unia und die anderen Sozialpartner verhandeln dieses Jahr den GAV bei Coop neu. Gemäss einer Unia-Umfrage zu den Anstellungsbedingungen bei Coop erwarten die Angestellten unter anderem folgende Verbesserungen:

  • Höhere Löhne. Letztes Jahr weigerte sich Coop, die gestiegenen Lebenshaltungskosten voll auszugleichen und allen Arbeitnehmenden eine reale Lohnerhöhung zu gewähren. Zumindest hat Coop bei einem für die Unia wichtigen Punkt nachgegeben: Von der Lohnrunde werden alle Mitarbeitenden profitieren, die dem GAV unterstellt sind. Für die GAV-Verhandlungen ist deshalb klar, dass Coop die Löhne mindestens an die Teuerung und die Erfahrungsjahre anpassen muss. Und auch die Mindestlöhne müssen steigen.
  • Weiter wollen die Angestellten besseren Gesundheitsschutz, weniger Stress sowie Massnahmen, die den Personalmangel bekämpfen.
  • Die erweiterten Öffnungszeiten und der zunehmende Personalmangel erschweren die Vereinbarkeit von Berufs- sowie Privat- und Familienleben immer mehr.
  • Zudem wünschen sich die Coop-Mitarbeitenden kürzere Arbeitszeiten. Sie verlangen eine kürzere Arbeitswoche, kürzere Arbeitstage und mehr freie Wochenenden.
  • Schliesslich braucht es bei Coop eine verbesserte Chancengleichheit der Geschlechter in der beruflichen Laufbahn, der Ausbildung und bei den Löhnen.

Der Erfolg von Coop ist der Erfolg des Personals

«Der Erfolg von Coop basiert auf der hervorragenden Leistung der Mitarbeitenden. Nachdem das Ergebnis der Lohnrunde 2024 zu tief ausfiel, erwarten unsere Mitglieder, dass ihre Forderungen im neuen GAV Gehör finden», erklärt Leena Schmitter, Branchenverantwortliche der Gewerkschaft Unia.

Faire Arbeitsbedingungen sind nötig

Die Coop-Angestellten sind wie alle Beschäftigten im Detail- und Onlinehandel mit tiefen Löhnen und ausgedehnten Arbeitszeiten konfrontiert. Die Unia setzt sich für faire Arbeitsbedingungen in der gesamten Branche ein. Dazu braucht es neben einer sozialverträglichen Gesetzgebung einen guten Gesundheitsschutz und faire Löhne. Dafür kämpft die Unia als grösste Detailhandelsgewerkschaft gemeinsam mit ihren Mitgliedern.