Die Geduld der Frauen ist zu Ende. Anstatt dass es mit der Gleichstellung endlich vorwärts geht, müssen die Frauen seit neuestem bis 65 arbeiten. Und mit dem BVG-Reform steht schon das nächste Abbauprojekt vor der Türe. Es ist klar: Wir brauchen endlich echte Gleichstellung.
Darum rufen Gewerkschaften, feministische Kollektive, progressive Parteien und weitere Kreise zu einem grossen Frauenstreik auf.
«Wie uns Covid gezeigt hat, arbeiten Verkäuferinnen, Reinigungskräfte, und Pflegerinnen in Berufen, welche die Gesellschaft am Laufen halten. Wir haben diesen Arbeitnehmerinnen applaudiert, aber die Löhne und die Gleichberechtigung am Arbeitsplatz bleiben unverändert: Frauen kämpfen immer noch mit zu niedrigen Löhnen, zu tiefen Renten, der Unvereinbarkeit von Beruf- und Privatleben, sowie mit Gewalt und Diskriminierung.», sagt Aude Spang, Gleichstellungssekretärin der Gewerkschaft Unia.
Am 14. Juni finden an vielen Orten in der ganzen Schweiz koordinierte Aktionen statt – gefolgt von Versammlungen und Demonstrationen gegen Abend.
Drei Streikzeiten markieren am 14. Juni verschiedene wichtige Kennzahlen der Lohnungleichheit:
Rentenungleichheit
Rechnet man die Lohn- und die Rentenungleichheit zusammen, beträgt der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen 34,6 Prozent. Das bedeutet, dass die Frauen jeden Tag ihres Lebens zwei Stunden und 46 Minuten unbezahlt arbeiten.
Lohnungleichheit wenn Teilzeitarbeit berücksichtigt wird
Rechnet man die Verluste, welche Frauen durch ihre Teilzeitarbeit entstehen zur Lohnungleichheit zwischen Frau und Mann dazu, entsteht eine Einkommensdifferenz von skandalösen 43,2 Prozent. Umgerechnet auf eine Arbeitsalltag bedeutet das, dass wir ab 13.33 Uhr unbezahlt arbeiten.
Lohnungleichheit wenn alle 100 Prozent arbeiten würden
Rechnet man die Lohnungleichheit auf Vollzeitstellen aus, so verdienen Frauen in der Schweiz immer noch 19 Prozent weniger. Ab 15.24 Uhr arbeiten Frauen jeden Tag ohne Bezahlung. Wir sagen: Kein Lohn, keine Arbeit!