Die Unia als grösste Gewerkschaft war mit ihren Mitgliedern im ganzen Land präsent, um den Forderungen der Arbeitnehmenden Nachdruck zu verleihen und ein deutliches Zeichen für mehr Lohn zu setzen.
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«In der Schweiz braucht es eine Wende in der Lohn- und Einkommenspolitik. Die Löhne entwickelten sich in den letzten Jahren in die falsche Richtung. Teuerung, Mieten und Krankenkassenprämien belasten die Haushalte mit tiefen und mittleren Einkommen stark. Arbeitgeber lassen es zu, dass es den Arbeitnehmenden finanziell schlechter geht. Das ist beschämend – vor allem wenn man sieht, wie viele Firmen heute hohe Gewinne machen. Geld ist genug da, ein würdiges Einkommen für alle Arbeitnehmenden wäre möglich!»
«2024 ist auch ein entscheidendes Jahr für die Altersvorsorge. Nach dem klaren Ja zu einer 13. AHV-Rente gilt es nun, die BVG-Reform mit aller Wucht zu bodigen. Denn sie ist eine teure Abbauvorlage. Ausgerechnet Personen mit tiefen Löhnen würden bis zu 200 Franken mehr bezahlen. Nicht mit uns: Wir wollen nicht mehr zahlen für weniger Rente!»
«Der Tag der Arbeit ist ein Tag der internationalen Solidarität. Zu den Grundwerten unserer Gewerkschaftsbewegung gehört, dass wir für Frieden und Freiheit für alle Menschen einstehen. Wir rufen die internationale Staatengemeinschaft und die Schweiz dringend auf, sofort alles Erdenkliche zu tun, um weltweit in den Krisenherden die Spirale der Gewalt zu stoppen!»
«Durch die steigenden Preise, die Mieten und Krankenkassenprämien geraten viele zunehmend in Schwierigkeiten. Drei Jahre in Folge sind die Löhne real gesunken, obwohl es der Wirtschaft gut geht. Das bedeutet, dass das Geld nicht in die Taschen der Arbeitnehmenden geflossen ist. Wir müssen nun die Kaufkraft der Arbeitnehmer:innen stärken – beispielsweise am 9. Juni mit der Abstimmung über die 10%-Initiative, die die Belastung durch die Krankenkassenprämien begrenzen will. Und im Herbst kämpfen wir für Lohnerhöhungen für alle.»
Die Entwicklung der Reallöhne ist dramatisch. Allerdings ist die Situation in Branchen mit Gesamtarbeitsverträgen (GAV) leicht besser, da konnten auf dieses Jahr reale Verbesserungen ausgehandelt werden. Es braucht also mehr GAV mit guten Mindestlöhnen. Ein GAV schützt vor Willkür und Lohndumping, wenn die Einhaltung richtig kontrolliert wird. Zudem gibt der Bundesrat Teile der Flankierenden Massnahmen in den Verhandlungen mit der EU-Kommission preis, ohne verbindliche Zusicherungen, wie die entstehenden Lücken im Lohnschutz geschlossen werden. Wir sagen ja zu einem sozialen Europa, mit gesichertem Lohnschutz.
«Ein aktueller Fall aus der Region: Das Solothurner Unternehmen Stahl Gerlafingen will eine Produktionsstrasse schliessen und hat 68 Mitarbeitende entlassen. Die Beschäftigten wehren sich gemeinsam mit der Unia. Wir fordern die Rücknahme der Entlassungen und dass die Unternehmensleitung den GAV und die Gesetze einhält. Darüber hinaus braucht die Schweiz eine wirksame Industriepolitik.»
Der 1. Mai ist ein wichtiger Meilenstein unserer Lohn-Kampagne, die als Höhepunkt die Demo vom 21. September in Bern haben wird – vormerken!