Lohndumping auf PostParc Baustelle
Seit Monaten wird auf der «PostParc-Baustelle» der PostFinance in Bern Lohndumping betrieben. Dabei sind die Arbeiter über ein kompliziertes Konstrukt von Subunternehmer auf der Baustelle beschäftigt. Sie müssen zu Hungerlöhnen von nur 8 Euro pro Stunde arbeiten, obwohl ihnen ein deutlich höherer Lohn von mindestens 22 Franken als Metallbau-Arbeiter zustehen würde. Als sie dies merkten, wandten sich die Arbeiter an die Gewerkschaft Unia.
Missstände schon länger bekannt
Unia konfrontierte die Steiner AG über die Missstände auf ihrer Baustelle. Anstelle einer schnellen Reaktion um die Missstände zu beheben, ordnete Steiner nur Kontrollen an. Doch die in Auftrag gegebenen Kontrollen werden sehr wahrscheinlich nicht zum Ziel führen, da die fehlbaren Subunternehmen mit gefälschten Lohnausweisen und Dokumenten operieren.
Steiner AG und PostFinance müssen Verantwortung übernehmen
Sowohl PostFinance AG als Bauherrin und Steiner AG als Generalunternehmung stehen in Verantwortung gegenüber den betrogenen Arbeiter. Unia erachtet es als vordringlich, dass die PostFinance zusammen mit der Steiner AG und der Unia umgehend das Gespräch sucht und Verhandlungen aufnimmt. Die Unia ist enttäuscht, dass sich die PostFinance und die Steiner AG hinter vergaberechtlichen Argumenten sowie Werkverträgen verschanzen, während die betroffenen Arbeiter um ihre Existenz fürchten müssen.
Sicherstellung der Lohnforderungen
Nun muss sofort gehandelt werden. Die Bauherrin PostFinance oder die Generalunternehmung müssen die offenen Lohnforderungen sicherstellen. Dazu muss ein Sperrkonto errichtet werden, welches mindestens 500‘000 Franken umfasst, damit alle ausstehenden Löhne der betroffenen Arbeiter gesichert sind.
Protestaktion auf Baustelle
Da die Steiner AG und die PostFinance bisher keinen Anschein machen, die Probleme auf ihrer Baustelle mit der Unia zu lösen, hat die Unia zusammen mit betroffenen Arbeitern heute Mittag eine Protestaktion vor Ort durchgeführt.