Es braucht Lohnerhöhungen: Alle an die Demo am 16. September in Bern!
Die Wirtschaft läuft gut und die Arbeitslosigkeit bleibt niedrig: Die Beschäftigten müssen endlich etwas von der guten Konjunktur haben. Die Arbeitgeber klagen über den «Fachkräftemangel», steigern aber vor allem die Gewinne und die Gehälter der Manager. Jetzt braucht es Verbesserungen für alle!
Kaufkraftverlust: Bis zu 3000 Franken weniger für Familien
Die finanzielle Lage der Bevölkerung hat sich verschlechtert. Steigende Preise für Güter des täglichen Bedarfs, höhere Mieten und Krankenkassenprämien die Kaufkraft gesenkt. Im Jahr 2024 werden die Mieten und die Krankenkassenprämien erneut stark ansteigen. Dazu kommt eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um 0,4 Prozentpunkte. Wenn es keine Lohnerhöhung gibt, wird ein Paar mit zwei Kindern im nächsten Jahr 3000 Franken weniger zur Verfügung haben.
Die Beschäftigten müssen von der guten Konjunktur profitieren
Während die Arbeitnehmenden zusehen müssen, wie ihre Einkommen dahinschmelzen, profitieren die Unternehmen von der guten Konjunktur. Viele von ihnen haben aufgrund der guten Absatzlage und der Lieferengpässe ihre Preise und Margen erhöht. In ihren jüngsten Quartalsberichten geben sich die grossen Schweizer Unternehmen teilweise sogar euphorisch. Und der Trend ist auch auf dem Bau und im Ausbaugewerbe ungebrochen, wo die Auftragsbücher gut gefüllt sind.
Lohnforderungen der Unia
Aus diesen Gründen fordert die Unia deutliche Lohnerhöhungen. Hier ein Überblick über die Lohnforderungen in den wichtigsten Unia-Branchen:
Detailhandel: (Coop, Migros, Tankstellenshops): vollständiger Teuerungsausgleich und Aufholen von Kaufkraftverlusten, eine konsequente Erhöhung der Mindestlöhne sowie Reallohnerhöhungen für alle.
Gastgewerbe: Anpassung der Reallöhne mindestens im gleichen Umfang wie die Mindestlöhne in den letzten zwei Jahren, d. h. Erhöhung um mindestens 6 Prozent.
Temporärarbeit: vollständiger Teuerungsausgleich und eine reale Erhöhung der Mindestlöhne um 200 bis 250 Franken.
Bauhauptgewerbe: vollständiger Teuerungsausgleich plus mindestens 1 Prozent Lohnerhöhung für alle.
Ausbaugewerbe: voller Ausgleich des Anstiegs der Lebenshaltungskosten, plus 1 Prozent Lohnerhöhung für alle.
Uhrenindustrie: Die Teuerung wird dank der Bestimmungen im GAV automatisch ausgeglichen; dieses Prinzip gilt auch in diesem Jahr.
Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM): Der Teuerungsausgleich auf den Mindestlöhnen ist dank dem GAV garantiert. Die Effektivlöhne werden in jedem Betrieb von den Personalkommissionen ausgehandelt. Die Unia fordert die Kompensation der Lohnverluste der letzten Jahre, den vollen Teuerungsausgleich und eine Erhöhung der Reallöhne.
Chemische und pharmazeutische Industrie: Die Unia sieht eine Lohnforderung vor, die den vollen Teuerungsausgleich, den Ausgleich der Erhöhung der Krankenkassenprämien und eine Reallohnerhöhung beinhaltet, d. h. eine Erhöhung um rund 5 Prozent.
Alle an die Demo nach Bern!
Lohnerhöhungen fallen nicht vom Himmel: Man muss sich für sie einsetzen! Deshalb ruft die Unia zusammen mit dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund dazu auf, an der nationalen Lohndemonstration am 16. September in Bern teilzunehmen. Setzen wir gemeinsam ein starkes Zeichen für eine echte Lohnerhöhung!