Gewerkschaften lancieren den Frauenstreik 2023
Am 14. Juni, ist wieder Frauenstreik. Nach den historischen Streiks von 1991 und 2019 jetzt schon zum dritten Mal. Und der dritte Frauenstreik ist bitter nötig. Denn statt vorwärts geht es mit der Gleichstellung neuerdings sogar rückwärts:
- Bei den Löhnen, bei den Renten und auch bei der Verteilung der Care-Arbeit. Noch immer ist das Einkommen von Frauen im Schnitt 43,2 Prozent tiefer als jenes der Männer.
- Und seit 2016 öffnet sich auch die Lohnschere zwischen hohen und tiefen Einkommen: In den Tieflohn-Branchen, wo viele Frauen arbeiten, sind die Reallohneinbussen am grössten.
Ohne Druck keine Fortschritte
Es braucht endlich Fortschritte! Ohne Druck von der Strasse gibt es offensichtlich keine Fortschritte. Deshalb braucht es wieder einen Frauenstreik.
Es geht dabei um urgewerkschaftliche Themen. Deshalb braucht es auch Druck in den Betrieben. Denn dort lieg zu viel im Argen: Lohndiskriminierung, sexuelle Belästigung und Geringschätzung der systemrelevanten Arbeit. Das muss und kann sich ändern!
Sich zu wehren lohnt sich
Nur ein Beispiel: Am 14. Juni 2019 blockierten in Luzern streikende Reinigungsfrauen zusammen mit der Unia die Zufahrt zu ihrem Arbeitsplatz. Sie wehrten sich gegen die Übergriffe ihres furiosen Chefs. Sie verlangten, dass dieser ihnen auch die Arbeitszeit für Vor- und Nachbearbeitungen bezahlen müsse wie auch die Fahrzeiten. Noch am gleichen Frauenstreiktag konnten die Reiniger:innen der Welt stolz verkünden: «Wir haben uns durchgesetzt!»
Respekt, mehr Lohn, mehr Zeit!
Deshalb trägt die Unia den Frauenstreik auch 2023 wieder in die Betriebe hinein. Denn nur wenn sie zusammenstehen, sind die Arbeitnehmer:innen stark genug. Und dies nicht nur am 14. Juni, sondern darüber hinaus. Jeden Arbeitstag, das ganze Jahr. Das ist unser Ziel.
Vorwärts statt rückwärts: Das ist unsere ultimative Forderung für den 14. Juni. Respekt, mehr Lohn, mehr Zeit!