Die vielen Gesichter der Digitalisierung

Rund 130 Mitglieder von Personalkommissionen aus allen Branchen des Industrie-Sektors haben an einer Fachtagung der Gewerkschaft Unia zur Digitalisierung teilgenommen.
Die Unia fordert eine politische Gestaltung der Digitalisierungsprozesse.
Rund 130 Mitglieder von Personalkommissionen aus der Industrie haben an einer Unia-Fachtagung zur Digitalisierung teilgenommen. Im Zentrum stand die Forderung der Unia, dass die Digitalisierung den Menschen dienen muss, statt ihnen zu schaden.

Die Digitalisierung verÀndert Arbeitswelt und Gesellschaft rasant. Es ist wichtig, ihre Auswirkungen auf die Wertschöpfungsketten und die Arbeitsbedingungen zu verstehen. Die Unia lud mit diesem Ziel die Personalkommissionen des Sektors Industrie zu einer Fachtagung.

Digitalisierung muss den Menschen dienen

«Die Digitalisierung der Wirtschaft und Gesellschaft ist gestaltbar. Sie muss den Menschen dienen», sagte der Verantwortliche der Unia fĂŒr die MEM-Industrie, Manuel Wyss. Die Unia bekrĂ€ftigte, dass die Digitalisierung nicht zur Aushöhlung von Arbeitsbedingungen und Arbeitnehmerrechten fĂŒhren darf. Sinnvoll wĂ€re eine ErgĂ€nzung der schweizerischen Gesetzgebung mit digitalen Grundrechten.

Geballte Ladung Fachwissen

Bruno RĂŒttimann, Ingenieur und ETH-Lehrbeauftragter, betonte, dass trotz der VerĂ€nderungen die arbeitenden Menschen nicht verschwinden werden. Menschliche KreativitĂ€t sei weiterhin den Maschinen ĂŒberlegen. Ruedi Noser, FDP-StĂ€nderat und PrĂ€sident von ICTswitzerland, forderte Investitionen in die Forschung. Laut Ursina Jud Huwiler vom Staatssekretariat fĂŒr Wirtschaft (Seco) wird die Qualifikation der Arbeitnehmer/innen immer wichtiger.

VerÀnderungen in der Arbeitswelt betreffen alle

Weitere Referenten wiesen auf die vielfĂ€ltigen Folgen der Digitalisierung fĂŒr die Arbeitswelt hin, welche die Arbeitnehmenden ĂŒber Branchengrenzen hinweg betreffen. Es sprachen Pascal Bassu (Mitglied der Personalvertretung der Swisscom), Manfred Haller (Mitglied der Leitung Operating der SBB), Wirtschaftsprofessor Sergio Rossi und der Bundeshauskorresponent des Tages-Anzeigers, Andreas Valda. FĂŒr die Gewerkschaften referierten SGB-ZentralsekretĂ€r Luca Cirigliano und Giorgio Pardini (syndicom).