Gewerkschaften lancieren Einbürgerungsoffensive
Die «Durchsetzungsinitiative» hat deutlich gezeigt, wie gefährlich es in der Schweiz für Menschen geworden ist, die kein Schweizer Bürgerrecht haben. Sie leben in ständiger Rechtsunsicherheit und sind dauernd von Ausweisung bedroht. Deshalb rufen die Unia und der Schweizerische Gewerkschaftsbund alle Secondas und Secondos, Terceras und Terceros auf, sich einbürgern zu lassen.
Gleiche Rechte für alle
«Als Gewerkschaft setzen wir uns entschieden ein für gleiche Rechte unabhängig von Herkunft und Pass», stellte Unia-Präsidentin Vania Alleva vor den Medien klar. Dieser Einsatz sei nötiger denn je und die Unia werde ihr Engagement dafür verstärken. «Wenn wir heute eine Einbürgerungsoffensive einfordern, dann geschieht dies im Bewusstsein, dass es darüber hinaus andere Massnahmen braucht, um den Rechtsstaat und die Menschenrechte zu stärken.»
Für Informationsoffensive und Willkommenskultur
Die Behörden forderte Alleva auf, eine Informationsoffensive und die Entwicklung einer «Willkommenskultur» zu lancieren. Es sei im Interesse jeder Demokratie, dass sich möglichst viele Menschen einbürgern liessen, welche über die Voraussetzungen dafür verfügten. In der Schweiz würden über 900'000 Menschen diese Kriterien für eine Einbürgerung erfüllen. «Dass sie bisher noch keinen Pass beantragt haben, ist ein Armutszeugnis für unsere Demokratie», so Alleva.
Nächste Schritte
Die Gewerkschaften werden jetzt zuerst in den eigenen Reihen eine breite Diskussion über eine Einbürgerungsoffensive führen. Gleichzeitig werden sie den Dialog mit andern Organisationen, insbesondere der Migrant/innen, aufnehmen. Schliesslich werden sie konkrete Forderungen und Vorschläge zu Handen der Politik und den Behörden erarbeiten.