Die Entlassung von fünf aktiven Gewerkschaftsmitgliedern bei einem DPD-Subunternehmen im Tessin schlug im Januar hohe Wellen. Rund 1000 Personen unterzeichneten eine Petition an DPD, in der die Wiedereinstellung der Fahrer, ein Ende der antigewerkschaftlichen Repression und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen beim Paketdienst verlangt wird.
Heute konfrontieren drei der Entlassenen in Paris die Manager des Mutterkonzerns La Poste mit ihrer Situation. Mit einer Aktion vor dem Hauptsitz des französischen Staatsbetriebs und einem Schreiben ans Management weisen sie auf den fehlenden Dialog, den mangelnden Respekt und die empörenden Entlassungen von organisierten Arbeitern im System DPD hin. Die Fahrer hatten sich vor ihrer Entlassung in einem Arbeiterkomitee zusammengeschlossen, um den Dialog mit dem Unternehmen zu suchen und die schlechten Arbeitsbedingungen bei DPD zu verbessern.
Der breiten Öffentlichkeit wurden die Missstände bei DPD durch den Unia-Bericht «Das System DPD» im Februar 2021 bekannt. Verbessert hat sich seither wenig, trotz zahlreicher Versuche der Fahrer:innen, mit DPD in einen Dialog zu treten. Jetzt, nach der Entlassung von fünf aktiven Gewerkschaftern, weitet sich der Protest auf die internationale Ebene aus. Der internationale Gewerkschaftsdachverband UNI Global Union einen öffentlichen Protestbrief an die Manager von DPD Schweiz sowie der Muttergesellschaft GeoPost lanciert und fordert ebenfalls die Wiedereinstellung der entlassenen Fahrer und den Respekt der Gewerkschaftsrechte bei DPD Schweiz.