«Nein zur Erhöhung des Frauenrentenalters, für eine bessere AHV!» Das sind die Forderungen des dringlichen Appells Unia und SGB, der nun bei der Bundeskanzlei eingereicht worden ist. In nur wenigen Wochen kamen 314'000 Unterschriften zusammen. Das Anliegen wird von der Bevölkerung breit gestützt.
Heute Montag debattiert das Parlament die Reformvorlage «AHV 21», die eine Erhöhung des Frauenrentenalters und die Senkung der AHV-Renten vorsieht. Dazu sagen die Gewerkschaften in aller Deutlichkeit Nein!
Unia-Präsidentin Vania Alleva hat bei der Appell-Übergabe in Erinnerung gerufen, dass insbesondere Frauen bei den Renten benachteiligt werden: «Sie arbeiten in "typisch" weiblichen Berufen, zum Beispiel in der Gastronomie oder im Verkauf, wo die Löhne besonders tief sind. Frauen müssen doppelt so häufig wie Männer mit einem Tieflohn durchkommen. Und sie verrichten den Grossteil der unbezahlten Care-Arbeit bei der Betreuung und Pflege von Angehörigen – ohne Anerkennung, geschweige denn Lohn.»
Die Frauen werden für ihr Engagement und ihre Arbeit nicht nur im Erwerbsalter, sondern weiter bis zum Lebensende weniger belohnt als die Männer. Frauen bekommen in der Schweiz mindestens einen Drittel weniger Rente als Männer. Verantwortlich dafür sind vor allem die 2. und 3. Säule der Altersvorsorge, in denen die Frauen massiv benachteiligt sind.
Im Parlament weigern sich die bürgerlichen Politiker:innen, diese unhaltbare Ungerechtigkeit zu korrigieren. Sie sind nicht bereit, den Frauen eine existenzsichernde Altersrente zuzugestehen. Im Gegenteil: Jetzt wollen sie den Frauen auch noch eine Erhöhung des Rentenalters zumuten. Für viele ältere Arbeitnehmerinnen würde das eine Kürzung ihrer sowieso schon tiefen Renten bedeuten.
Die Frauenrentenlücke muss geschlossen werden. Deshalb haben die Gewerkschaften die Initiative AHVx13 lanciert. Denn die AHV ist solidarisch, weil sie allen zugutekommt. Insbesondere Menschen mit tiefem Einkommen und deshalb vor allem Frauen können davon profitieren.
Das Parlament täte gut daran, die Unzufriedenheit der Frauen in der Schweiz ernst zu nehmen, statt an Reformen herumzubasteln, welche diese gar nicht wollen. In ihrer jetzigen Form ist diese AHV-Reform zum Scheitern verurteilt!