Das klare Ja zur Pflegeinitiative zeigt: Die Bevölkerung anerkennt die grossen Leistungen des Pflegepersonals während der Pandemie nicht nur mit Applaus, sondern auch mit Taten. Sie hat erkannt, dass es für eine gute Pflege vor allem gute Arbeitsbedingungen und eine faire Pflegefinanzierung braucht, damit die Pflegenden in ihrem Beruf bleiben. Eine reine Ausbildungsoffensive wäre nutzlos verpufft.
Um den Pflegenotstand zu beheben muss die Initiative nun möglichst schnell und nachhaltig umgesetzt werden. Das heisst: Nebst den unbestrittenen Massnahmen einer Ausbildungsoffensive und der eigenständigen Abrechnung von Pflegeleistungen, braucht es sofortige Massnahmen für die Erhöhung der Abgeltung der Pflegeleistungen. Die Pflegefinanzierung muss genügend Personal und gute Arbeitsbedingungen ermöglichen, anstatt sich wie bisher an unsinnigen Sparmassnahmen zu orientieren.
Der Bundesrat muss seine Verantwortung wahrnehmen und aufzeigen, wie er gemeinsam mit Kantonen und Sozialpartnern die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern will. Drängende Probleme sind z.B. Überbelastung und Stress, zu wenig Zeit für Familie und Freizeit, ständiges Einspringen und zu wenig Personal auf den Schichten. Die Unia und ihre Mitglieder aus Pflege und Betreuung werden die Umsetzung der Pflegeinitiative kritisch begleiten und sich weiterhin vehement für die Forderungen der Initiative gegenüber Politik und Arbeitgebern einsetzen.