Arbeiten auf grösster Baustelle in Zürich wegen erhöhter Gefährdung der Bauarbeiter eingestellt
Der Arbeitsdruck auf dem Bau ist auch im Winter hoch: Trotz Minustemperaturen, Schnee und Eis müssen viele Bauarbeiter wegen des extremen Termin- bzw. Kostendrucks oft weiter im Freien arbeiten. Dies dürfte mit ein Grund sein, dass die Unfallzahlen nach wie vor hoch sind: Im Durchschnitt fällt pro Jahr jeder fünfte Bauarbeiter wegen einem Unfall vorübergehend aus.
Die Zahl der schweren Unfälle ist in den letzten Jahren leider wieder gestiegen. Auf den Baustellen Zollfreilager und Swiss Re Hauptsitz hat die Unia heute besonders prekäre Arbeitsbedingungen festgestellt. Zum Schutz der betroffenen Bauarbeiter stellte die Unia die Arbeiten im Freien ein.
Gesundheit der Bauarbeiter schützen - wenn nötig weitere Baustellen einstellen
Die Unia Zürich-Schaffhausen hat bereits Anfragen von diversen anderen Baustellen und klärt die Lage vor Ort ab. Falls eine Gefährdung der Bauarbeiter vorliegt müssen auch diese Baustellen eingestellt werden. Die Gesundheit der Bauarbeiter darf nicht dem Profitdenken untergeordnet werden. Das gilt umso mehr als die Bauunternehmen einen wetterbedingten Arbeitsausfall bei der Schlechtwetterversicherung geltend machen können.
Die Unia Zürich-Schaffhausen wird wegen der anhaltend tiefen Temperaturen und Schlechtwetter in den kommenden Tagen ihre Präsenz auf den Baustellen intensivieren und wo nötig zum Schutz der Bauarbeiter intervenieren.
Jeden Winter zeigt sich das gleiche, rücksichtslose Verhalten der Baumeister. Deshalb ist wichtig, dass im Gesamtarbeitsvertrag des Bauhauptgewerbes (LMV) endlich eine griffige Schlechtwetterregelung mit mehr Schutz für die Bauarbeiter verankert wird.