Boston Scientific/Symetis in Ecublens (VD): Streik bis zum Gerichtsentscheid unterbrochen
Gemeinsam mit der Unia haben die Mitarbeitenden von Boston Scientific/Symetis in Ecublens beim Arbeitsgericht Klage wegen Nichteinhaltung des Konsultationsverfahrens eingereicht. Das Unternehmen will 125 Arbeitsplätze nach Irland verlegen. Eine erste Anhörung ist für den 7. Januar geplant. Vor diesem Hintergrund hat die Personalversammlung beschlossen, den Streik vorübergehend zu unterbrechen, behält sich aber das Recht vor, bei Bedarf den Kampf wieder aufzunehmen.
Einfache Forderung
Gestern waren die Mitarbeitenden den siebten Tag im Streik. Ihre Forderung ist einfach: die Eröffnung von echten Verhandlungen mit der Unternehmensleitung zum Erhalt der 125 Arbeitsplätze. Bisher gibt es jedoch kein formelles Konsultationsverfahren und das Unternehmen verweigert den mandatierten Gewerkschaftsvertreter/innen die Teilnahme an den Gesprächen. Dies ist inakzeptabel.
Der Regierungsrat muss handeln
Am Dienstag reisten die Streikenden nach Lausanne, um den Grossen Rat um politische Unterstützung zu bitten. Das Kantonsparlament nahm mit 134 zu 1 Stimmen eine Resolution an, in der die Regierung dazu aufgefordert wurde, einzugreifen, damit die Konsultationszeit verlängert wird und Verhandlungen mit der Gewerkschaftsdelegation aufgenommen werden. Nach diesem fast einstimmigen Votum erwarten die Mitarbeitenden vom Regierungsrat nun, dass er sich entschlossen für den Standort Ecublens einsetzt. Der Waadtländer Regierungsrat, insbesondere das Volkswirtschaftsdepartement, muss seine Verantwortung wahrnehmen und zeigen, dass ihm die Zukunft der Arbeitsplätze im Kanton wichtig ist.