Unia und Industrielle wollen Werkplatz stärken
Der Unia-Industrietag 2015 stand im Zeichen der Frankenkrise und der fehlenden Industriepolitik in der Schweiz. Die anwesenden Vertreter der Industrie und der Gewerkschaften waren sich einig, dass wegen des Entscheids der Nationalbank Zehntausende von Arbeitsplätzen vorab in der Exportindustrie gefährdet sind.
«Vergifteter Cocktail»
Swatch-CEO Nick Hayek ging mit der Nationalbank hart ins Gericht. Die Führung sei mut- und phantasielos und habe einen «verdammt vergifteten Cocktail» angerichtet. Die Aufhebung des Mindestkurses komme einer Bankrotterklärung gleich.
Arbeitszeiterhöhungen nicht dauerhaft
Peter Spuhler, CEO der Stadler Rail, betonte das gemeinsame Interesse der Unternehmen und der Gewerkschaften an einem starken Werkplatz. Er betonte, Staat und Nationalbank müssten für Planungssicherheit sorgen, wozu auch ein stabiler Wechselkurs gehört. Massnahmen wie Arbeitszeiterhöhungen dürften nur temporär angewendet werden und seien keine dauerhafte Lösung.
Labor für eine «neue Sozialpartnerschaft»
Unia-Industriechef Corrado Pardini rief zu einer «neuen Sozialpartnerschaft auf Augenhöhe» auf. Er foerderte die anwesenden Industriellen auf, gemeinsam in einem «Ideenlabor» Vorschläge zu erarbeiten, um die anstehenden Probleme zu lösen und eine Deindustrialisierung zu verhindern. Im Vordergrund stehen dabei die Frankenstärke, die Unsicherheit über die Beziehungen zur EU und die Notwendigkeit einer Industriepolitik.