Ob Arbeitnehmende aus den Baubranchen, der Pflege, dem Verkauf oder der Logistik, zu Tausenden demonstrierten sie heute in fünf Schweizer Städten für die Anerkennung ihrer Anstrengungen während der Covid-19-Pandemie. Für Bauarbeiter gab es kein Homeoffice, ebenso wenig für Verkäuferinnen oder für das Pflegepersonal, sie alle mussten auf dem Höhepunkt der Pandemie unermüdlich an vorderster Front arbeiten. Doch trotz Applaus hat sich an ihren Arbeitsbedingungen nichts verbessert.
Die Covid-19-Krise zeigt, wie stark die Gesellschaft auf Hunderttausende von Arbeitnehmenden in schlecht bezahlten Dienstleistungsberufen angewiesen ist. Stress und chronischer Personalmangel, die Weigerung der Arbeitgeber, Gesamtarbeitsverträge (GAV) abzuschliessen, Tieflöhne und Arbeitsüberlastung gehören zum Alltag der mehrheitlich weiblichen Beschäftigten in der Pflege, im Verkauf oder in der Logistik. Und auch auf dem Bau hat der Stress ein nie dagewesenes Ausmass angenommen.
Vania Alleva, Präsidentin der Gewerkschaft Unia, betonte an ihrer Rede in Zürich: «Im Schatten der Covid-19-Pandemie droht die Abzocker-Mentalität die sozialen Gräben weiter zu vertiefen. Jetzt braucht es einen grundsätzlichen Politikwechsel für mehr soziale Gerechtigkeit!»
Während die einen leiden und bis zum Monatsende kaum über die Runden kommen, haben die Unternehmen im Online-Handel, in der Pharmaindustrie und in der Logistik von der Krise profitiert. Und auch die Baubranchen laufen auf Hochtouren, es wird gebaut wie noch nie. Insgesamt schütteten Schweizer Unternehmen im letzten Jahr 42 Milliarden Franken an ihre Aktionär:innen aus. Das Geld ist also da.
An der Reihe sind jetzt die Arbeitnehmenden, deren Einsatz durch eine substanzielle Verbesserung der Löhne und Arbeitsbedingungen anerkannt werden muss. Gemeinsam mit ihren Mitgliedern fordert die Unia von den Unternehmen und Branchen:
Gemeinsame Medienmitteilung der Gewerkschaften Unia und Syna