Das Ja zur Lohngleichheits-Initiative im Jura weist den Weg
Die 2018 eingereichte kantonale Volksinitiative zur Konkretisierung der Lohngleichheit schlägt fünf konkrete Massnahmen vor, um die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen zu schliessen.
- Verankerung der Lohngleichheitscharta im öffentlichen Sektor.
- Jede Person kann jeden Verdacht auf Ungleichheit zwischen den Geschlechtern, insbesondere bei den Löhnen, der Gleichstellungsbeauftragten melden.
- Alle Unternehmen mit mehr als 50 Angestellten müssen ihre Löhne überprüfen (die Regelung geht weiter als das revidierte Gleichstellungsgesetz, das die Grenze bei 100 Arbeitnehmenden festlegt).
- Kontrolle der Lohnanalysen durch das Arbeitsamt mit einer auf vier Jahre beschränkten Bescheinigung.
- Staatliche Fördergelder nur bei Einhaltung der Lohngleichheit.
Eine klare Botschaft an Politik und Wirtschaft
Die Annahme der Initiative ist ein klares Signal an Politik und Wirtschaft: Frauen haben ein Recht auf Respekt! Das überwältigende Ja zeigt aber auch, dass die Frauen (und Männer) in Sachen Gleichstellung vorwärts machen wollen, denn die Schweiz hat noch grossen Nachholbedarf.
Ein weiterer Affront
Das Bundesparlament schlug jedoch letzten Mittwoch den umgekehrten Weg ein und beschloss die Erhöhung des Frauenrentenalters – ein weiterer Affront für die Frauen! Obwohl sie im Berufsleben schon stark benachteiligt sind, müssten die Frauen wegen der Reform «AHV 21» neu ein Jahr länger arbeiten als bisher.
Im Kontext des feministischen Aktionstages vom 14. Juni ruft die Unia deshalb dazu auf, die Zeichen aus dem Kanton Jura zu hören und fordert: «Respekt! Mehr Lohn, mehr Rente.»