Unia-Umfrage über Stress in der Uhrenindustrie
Drei von vier Personen (76%), die an der Umfrage teilnahmen, geben als Hauptgrund für Stress am Arbeitsplatz den «Kampf gegen die Zeit» an. An zweiter Stelle folgen «häufige Unterbrechungen» (68%), ein «übermässiges Arbeitsvolumen» (60%) und «widersprüchliche Arbeitsanweisungen» (59%).
Erschöpft und ausgelaugt
Der Stress hat gesundheitliche Folgen: Gut die Hälfte der Antwortenden (51%) fühlt sich häufig oder sehr häufig müde. Nur 7% leiden selten oder nie an Müdigkeit. Rund 30% fühlen sich «körperlich ausgelaugt», «ertrinken in der Arbeit», «haben den Eindruck, dass ihre Batterien leer sind», und fühlen sich «ziemlich oder sehr häufig erschöpft»; rund 9% fühlen sich immer erschöpft. Insgesamt haben 857 Personen (davon 51% Frauen) an der Umfrage teilgenommen.
Keine Unterstützung durch Vorgesetzte
Knapp zwei Drittel (63%) sind der Ansicht, dass sich die vorgesetzte Person nicht um ihr Wohlbefinden kümmert. Und ein Drittel ist gar der Meinung, dass sich diese feindselig oder konfrontativ verhält. Rund ein Drittel der Teilnehmenden erfährt seitens der vorgesetzten Person gar Verhaltensweisen, die als Mobbing oder Belästigung zu bezeichnen sind.
Unia fordert mehr Prävention und Schutz
Die Resultate zeigen, dass der Schutz der Gesundheit am Arbeitsplatz und entsprechende Präventionsmassnahmen verbessert werden müssen. Die gesamtarbeitsvertraglichen Bestimmungen zum Schutz der Persönlichkeit und der Gesundheit sowie zur Organisation der Arbeitszeit müssen strikt eingehalten werden. Die Umfrage zeigt auch, dass Vorstösse im Parlament, welche die Arbeitszeitregelungen im Arbeitsgesetz aufweichen wollen, unbedingt gestoppt werden müssen.