Streik bei Thermo Fisher in Ecublens (VD)
Der US-Konzern zeigte keinerlei Willen, möglichst viele Arbeitsplätze in Ecublens zu erhalten. Er war lediglich zu einer lächerlichen Reduktion der auszulagernden Arbeitsplätze bereit: Statt wie geplant 106 (von insgesamt 165) Stellen sollten «nur» 95 in die Tschechische Republik verschoben werden.
Ungenügender Sozialplan
Das Unternehmen überging auch die Vorschläge der Belegschaft zur Aufrechterhaltung der Produktion vor Ort. Und sie bot einen völlig ungenügenden Sozialplan an. Seine Eckwerte liegen weit unter dem Niveau anderer Vereinbarungen, welche die Unia Waadt mit multinationalen Firmen aushandelte.
Unbefristeter Streik
Deshalb beschloss eine Mehrheit der Beschäftigten am Montagabend an einer Betriebsversammlung, ab heute Dienstagmorgen erneut und unbefristet in den Streik zu treten. Sie fordern einen besseren Sozialplan für jene, die von der Auslagerung betroffen sind. Das ist umso wichtiger, als viele Beschäftigte bereits fortgeschrittenen Alters sind und seit langem beim Unternehmen arbeiten. Der von der Geschäftsleitung angebotene Sozialplan sieht jedoch keine Frühpensionierungen vor.
Petition an den Grossen Rat
Eine Delegation von rund zwanzig Angestellten und Vertreter/innen der Gewerkschaft Unia hat heute Mittag zudem dem Waadtländer Grossen Rat eine von rund 1000 Personen unterzeichnete Petition überreicht. Darin enthalten ist die Forderung, dass die Arbeitsplätze in Ecublens erhalten werden.
Hochprofitabler Konzern
Der US-Konzern Thermo Fisher ist die Nummer 1 in der Herstellung von Laborausrüstungen und Analysegeräten. Weltweit beschäftigt der Konzern rund 55'000 Personen. Der Konzernumsatz stieg zwischen 2012 und 2016 um 46% auf 18,3 Mrd. Dollar, der Gewinn um gut 70% auf 2 Mrd. Der Konzern kann es sich also sehr wohl leisten, den Standort Ecublens aufrecht zu erhalten bzw. den vom Stellenabbau Betroffenen einen anständigen Sozialplan zu bieten.