Uns reicht’s! Aktionen zum Frauentag
In Bern forderten über 1000 Frauen und solidarische Männer lautstark die Umsetzung der Lohngleichheit ein. Ihre unmissverständliche Botschaft: «Uns reicht‘s. Wir haben die Geduld verloren und werden nicht länger warten!» Weitere Demonstrationen finden heute u.a. auch in Bellinzona, Genf und Aarau statt.
Verfassungsauftrag umsetzen
Corinne Schärer, von der Unia Geschäftsleitung betonte in Bern: «Lohngleichheit ist Verfassungsauftrag, kein Geschenk an die Frauen! Es ist eine Frechheit, dass die Frauen immer wieder Jahrzehnte hingehalten werden. Wir werden nicht noch 60 Jahre warten wie bei der Mutterschaftsversicherung!»
Frauenarbeit ist mehr wert
Die Arbeit der Frauen ist nicht nur schlecht bezahlt, sondern wird oftmals auch nicht genügend anerkannt. Deshalb führten Unia-Frauen auch gewerkschaftliche Aktionen in den Betrieben durch. Sie verteilten Schokolade und setzten eine klare Botschaft: «Die Frauen haben mehr als Zückerchen verdient: die vollwertige Anerkennung ihrer Arbeit!»
Kantonale Initiative eingereicht
In Delémont reichte die Unia zudem ihre kantonale Lohngleichheits-Initiative ein. Diese verlangt vom jurassischen Parlament konkrete Massnahmen, um auf kantonaler Ebene die Lohngleichheit umzusetzen. Das Thema brennt unter den Nägeln: Statt der nötigen 2‘000 Unterschriften, unterzeichneten knapp 4‘000 Personen die Initiative.
Lohngleichheit. Punkt. Schluss!
Seit 37 Jahren in der Bundesverfassung, seit 22 Jahren im Gleichstellungsgesetz – und immer noch nicht umgesetzt. Statt diesen Verfassungsbruch zu korrigieren, treten die bürgerlichen Politiker/innen und die Arbeitgeber die Rechte der Frauen mit Füssen: Das Parlament setzt auf Verzögerungstaktik; die Arbeitgeber weigern sich, die Löhne zu kontrollieren.
Die Gewerkschaft Unia fordert vom Parlament verbindliche Bestimmungen, damit alle Unternehmen die Löhne regelmässig überprüfen lassen müssen sowie hohe Bussen für fehlbare Unternehmen.