Streik gegen Lohnkürzungen in Tessiner Firma
Die Firma Exten SA produziert Plastikmaterialen und beschäftigt rund 100 Personen. Im Januar kündigte die Direktion den Beschäftigten massive Lohnsenkungen von 16% für Einheimische und 26% für Grenzgänger/innen an und begründete dies mit der Stärke des Frankens gegenüber dem Euro. Ein Dreher mit Wohnsitz im Ausland, der bisher 3‘200 Franken pro Monat (x 13) verdiente, würde noch auf 2‘368 Franken kommen, ein Einheimischer auf 2‘688 Franken.
Vogel friss oder stirb
Die Unternehmensleitung weigerte sich, Zahlen auf den Tisch zu legen, um den Entscheid zu belegen. Die Belegschaft stellte sie vor vollendete Tatsachen: «Wenn ihr die neuen Verträge nicht unterzeichnet, wird der Betrieb geschlossen».
Belegschaft beschliesst Streik
Als Reaktion beschloss gestern die Belegschaft, die Arbeit einzustellen und auf folgenden Forderungen zu beharren:
- Rücknahme der Vertragsänderungen bzw. der Lohnsenkungen
- Einblick in die Geschäftszahlen der Firma und ihre zukünftige Strategie
- Bildung einer Betriebskommission, um das Verhältnis zwischen Direktion und Personal zu regeln
- Verzicht auf Strafmassnahmen gegenüber Streikenden.
Die Verhandlungen mit der Unternehmensführung haben bisher kein Resultat gebracht. Der Streik wird deshalb mindestens bis am Montag fortgesetzt.